Dährer Bürgermeisterkandidaten Bernd Hane und Kirsten Boohs im Dialog

#Bonese / #Dähre – Am 24. September entscheiden die Einwohner der Gemeinde Dähre an der Wahlurne, wer in den kommenden sieben Jahren die Geschicke ihre Kommune lenken wird. Am Donnerstagabend stellten sich die beiden Dährer Bürgermeisterkandidaten, Amtsinhaber Bernd Hane und seine Herausforderin Kirsten Boohs, im Dialog den Fragen der Einwohner im gut halb gefüllten Saal des Boneser Dorfgemeinschaftshauses. Fazit: „Zukunftsvisionen“ bei knappen Gemeindekassen sind nur begrenzt umsetzbar.

Erhalt des Status quo ist das erklärte Ziel

Nach diesen Visionen in den kommenden sieben Jahren fragte der Einwohner Torsten Barthel beide Kandidaten. Für Dähres Bürgermeister Bernd Hane war und ist es oberstes Ziel, „die Finanzkraft der Gemeinde zu erhalten“. Seine Erfolge in den vergangenen Jahren sind messbar: „Viele Kredite und Schulden sind getilgt, eine neue Gemeindeseite im Internet ist entstanden. Nun geht es darum, trotz der hohen Transferzahlungen an Kreis und Verbandsgemeinde sowie der Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst die Beschäftigten und die Gemeindetechnik, also den Status quo, zu erhalten“, sagte der studierte Landwirt.

Am Donnerstagabend stellten sich die Kandidaten den Fragen der Einwohner im gut halb gefüllten Saal des Boneser Dorfgemeinschaftshauses. Fotos: Kai Zuber

Hane stellte sich allen Einwohnern vor, die ihn bislang noch nicht kannten: Der Dährer wird in diesem Jahr 66 Jahre alt. Er ist seit 41 Jahren verheiratet, hat vier Kinder und sieben Enkel. „Damit fühle ich mich gesegnet“, sagte der amtierende Ortschef dankbar. Angetreten sei er vor sieben Jahren nur, um das Waldbad zu retten. Dass sich diese Einrichtung heute nun selbst trägt und für die finanziell klamme Kommune kaum Zusatzkosten verursacht, ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht: „Ich kann morgens ehrlich in den Spiegel schauen und sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe“, resümierte Hane.

Langfristiges Konzept für Waldbad gefordert

Seine 57-jährige Mitbewerberin Kirsten Boohs aus Lagendorf stellte sich als gelernte Agraringenieurin vor, die zwei erwachsene Kinder hat und aktuell im Finanzamt arbeitet. Seit fünf Jahren ist sie im Gemeinderat, außerdem engagiert sie sich für die Feuerwehr und die Kirche. „Mir ist die mangelnde Ordnung in unseren 17 Ortsteilen aufgefallen. Die 15 Friedhöfe und 12 Trauerhallen sind sanierungsbedürftig. Die drei Gemeinschaftshäuser, die Sekundarschule und die Kita müssen erhalten bleiben“, forderte Boohs. In den DGHs sollen moderne Luft-Wärmepumpen als Heizungen eingebaut werden. Für das Waldbad sprach sie sich nach einem „langfristigen Konzept“ aus. Außerdem soll ein Spielplatz gebaut werden, den Jubilaren soll wieder persönlich gratuliert werden. Außerdem will Kirsten Boohs die Vereine und die Feuerwehr unterstützen und die 30 Kilometer lange kommunale Infrastruktur stärken. Bauplätze und schnelles Internet sollen geschaffen und der Ausschank in den DGHs „versucht werden.“ Über die Finanzierung dieser ganzen Projekte sagte Boohs allerdings nichts.

Die Dährer Bürgermeisterkandidaten mit Amtsinhaber Bernd Hane (r.) und Herausforderin Kirsten Boohs (l.). Katrin Seidel (Mitte) moderierte die Veranstaltung. Fotos: Kai Zuber

„Die Vorschläge von Frau Boohs sind zwar löblich, aber ich frage mich, mit wie vielen Bürgern sie denn schon gesprochen hat“, kam die Attacke von Bernd Hane. Er verwies als Ortschef darauf, im Rat „nur eine Stimme zu sowie die Richtlinienkompetenz“ zu haben. Jeder im Rat könne jederzeit Vorschläge machen und Einwohner sind bei seiner Sprechstunde immer willkommen.

Dann kamen die Bürger zu Wort: Helmut Stade sprach die Probleme mit maroden Häusern in Schmölau an: Hier sei bei den vergangenen Bürgermeistern nichts passiert und selbst das Ordnungsamt scheitere oft, weil Eigentümer nicht in die Pflicht genommen werden können, da sie schlicht nicht greifbar sind.

Verwaltung scheint überfordert zu sein

Amanda Hasenfusz bedauerte, dass Einwohnern bei neuen Initiativen oft „Knüppel vor die Beine geworfen werden. Wir brauchen Schritte nach vorn“, sagte die Dahrendorferin.

Dann erklärte Bernd Hane die Haushaltssituation und verwies auf den im November genehmigten Haushalt. Und auf die Einnahmen der Kommune angesprochen, kritisierte der Bürgermeister die Verwaltung, die es oft nicht einmal schaffte, Rechnungen für die DGH-Nutzung zu schreiben. „Das ist Geld, das uns zusteht und auf das wir als Gemeinde nicht verzichten können“, so Hane.

Quellenangabe: Von Kai Zuber Altmarkkreis Salzwedel vom 09.09.2023, Seite 4

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