Streuobst-Projekt am Dahrendorfer Grenzturm: Dort soll in den kommenden Wochen ein ehrgeiziges Obstbaum-Projekt umgesetzt werden. Möglichst alte und regionale Sorten sollen gepflanzt werden. Fotos (2): Zuber

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Streuobst-Projekt am Dahrendorfer Grenzturm: Dort soll in den kommenden Wochen ein ehrgeiziges Obstbaum-Projekt umgesetzt werden. Möglichst alte und regionale Sorten sollen gepflanzt werden.

Dahrendorf/Dähre. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, so lautet das Motto der Initiatoren, die am Dahrendorfer Grenzturm ein Obstbaumprojekt umsetzen wollen.

Dazu hatten jetzt der Bürgermeister der Gemeinde Dähre, Bernd Hane, die Pächter der am Weg zum ehemaligen DDR-Grenzturm liegenden Landwirtschaftsflächen aus der Altmark und dem Wendland sowie die Projekt-Initiatoren, Thorsten Franz und Amanda Hasenfusz, einen gemeinsamen Begehungs- und Besichtigungstermin vor Ort. Auch der neue Eigentümer der alten Grenzanlage, Rainer Axmann, war gekommen.

Bürgermeister Bernd Hane.

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Bürgermeister Bernd Hane.

Die verschiedenen Optionen für eine Bepflanzung des etwa 300 Meter langen Weges, der der Gemeinde Dähre gehört, wurden fast zwei Stunden lang erörtert und diskutiert. Das Ergebnis fassten Gemeinde und Initiatoren in einer Erklärung zusammen. Fazit: Der gesamte Wirtschaftsweg wird auf seine Breite geprüft (ursprünglich waren es 7,50 Meter). Sollten Teile der beiden Grünstreifen rechts und links der Fahrgasse im Laufe der Bewirtschaftungsjahre weggepflügt worden sein, werden diese wieder dem Weg als Grünstreifen zugeschlagen. „Nahe des DDR-Grenzturmes, auf dem Weg der Gemeinde, wird eine erste Probepflanzung von vorerst fünf Obstbäumen (Apfelsorten) in enger Reihung durchgeführt“, heißt es in der Erklärung. Bei den Bäumen handelt es sich um sogenanntes Säulenobst. Jeder Baum erreicht nur eine Höhe von maximal 2,50 Meter und eine Breite von bis zu 60 Zentimetern.

„Durch die Verwendung von Säulenobst ist zukünftig die volle Befahrbarkeit des Wirtschaftsweges durch landwirtschaftliche Fahrzeuge gesichert, da die Äste der Bäumchen nicht in den Weg und nicht über die Landwirtschaftsflächen wachsen werden. Die Pflanzung und Pflege der Bäume übernehmen die Initiatoren“, informierten Hane und Franz. Mit den Landwirten wurde zudem eine kleine Wette abgeschlossen. Sollten die Bäume an dieser Stelle nicht überleben (schlechte Bodenbeschaffenheit, Trockenheit), wird von den Initiatoren ein Kasten Bier ausgegeben, der zusammen mit den Landwirten am Grenzturm ausgetrunken werden soll.

Weiterhin wird gemeinsam überlegt, welche nächste Probefläche am Wirtschaftsweg für eine Bepflanzung infrage kommt. Die neu ausgemessene Fläche rund um den Grenzturm (etwa 800 Quadratmeter), die Privateigentum von Rainer Axmann ist, kann ebenfalls mit einigen Obstbäumen bepflanzt werden. Hier sind Hochstammbäume im Gespräch – möglichst alte Obstsorten aus der Altmark. Die Pflanzung und Pflege übernehmen die Initiatoren in Abstimmung mit dem Eigentümer. Ende April soll die Pflanzung erfolgen. Dazu wird auch die Bevölkerung aus Dahrendorf und Umgebung eingeladen. Ganz besonderer Wert wird darauf gelegt, dass auch die Landwirte, die den Weg befahren müssen, dabei sind. Es soll während der Pflanzung musiziert und gesungen werden, wie in der gemeinsamen Erklärung weiter verlautet wird. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von insgesamt 14 Bürgern aus Dahrendorf und Umgebung sowie der Gemeinde Dähre. Zu einigen Punkten des Vorhabens wird aber noch die Zustimmung des Gemeinderates Dähre benötigt, der am Montag, 9. April, tagt.

Mit dem Obstbaum-Projekt soll neben dem Naturschutzgedanken der Gemeinschaftssinn gestärkt werden. Touristen und Einwohner sollen gleichermaßen davon profitieren. Eine Sitzbank an der Neuanpflanzung soll Ausflüglern eine Rastmöglichkeit bieten.

Von Kai Zuber

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