130 Paten aus 6 Bundesländern finanzieren das Projekt | Patentreffen & Vorstellung des Blühergebnisses
Sonnenblumen, Bitterlupinen, Sommerwicken, Phacelia, Felderbsen, Ringelblumen, Silber-Fingerkraut oder Leindotter – das sind nur einige von ca. 50 Pflanzen, die derzeit auf einem 1, 5 Hektar großen Feldstück zwischen Dahrendorf und Kortenbeck im Nordwesten der Altmark in der Nähe des „Grünen Bandes Deutschlands“ blühen. Gestern kamen Etliche der insgesamt 130 Paten aus 6 Bundesländern zusammen, um sich über das Ergebnis der Aussaat und das Aufgehen der Blühpflanzen zu informieren. Eingeladen hatten Thorsten Franz und Amanda Hasenfusz aus Dahrendorf (Sachsen-Anhalt), die Initiatoren des Projektes, zusammen mit Landwirt Detlef Schlademann aus Harpe (Niedersachsen), der die Aussaat und die Pflege der Blühwiese übernommen hat.
Es brummt und summt in der Luft über, in und an den blühenden Pflanzen. Die Artenvielfalt ist spürbar nach oben gegangen in Flora und Fauna. Sechs verschiedene Blühmischungen sind eingesät worden im April 2019. Das Feld wird in diesem und im nächsten Jahr für ein länderübergreifendes Blühwiesen-Projekt genutzt. Das Motto des Projektes lautet GEMEINSAM GELINGT GUTES.
„Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die Blühpflanzen wachsen gut. Ich denke wir konnten, zusammen mit den 130 Paten, ein schönes Zeichen setzen: Die landwirtschaftliche Praxis muss sich ändern, wenn das Leben auf dem Lande eine Zukunft haben soll. Wir brauchen in der Feldflur mehr Räume für Tiere und blühende Pflanzen. Wenn ein zu intensiver Raubbau am Boden und Landschaftsstrukturen stattfindet, ist das für die Zukunft des Lebens auf dem Lande nicht gut. Wer will schon in der Einöde umringt von mit Gift bespritzten Monokulturen wohnen. Wir möchten mehr Qualität in der Landwirtschaft und einen sensiblen Umgang mit den Ressourcen auf dem Lande“, so Amanda Hasenfusz und Thorsten Franz.
Die Blühwiese wächst indes weiter. Sie ist so angelegt, dass sie bis in den Herbst hinein blüht und vielen Lebewesen eine Nahrungsgrundlage bietet. Erst im Frühjahr 2020 werden die welken Blühpflanzen geschnitten. Dadurch ist ein ruhiges Aussamen der Pflanzen im Herbst 2019 gesichert. Und auch die Überwinterung von Insekten in den Stängeln der Pflanzen ist damit gewährleistet. Nach dem Schnitt werden die Pflanzen im Frühjahr 2020 neu auskeimen und ein weiteres Jahr blühen.
Das Projekt ist eine zusätzliche Naturschutzmaßnahme des Landwirtes und wird nicht staatlich gefördert. Mit dem Projekt möchten alle Paten dem massenhaften Verschwinden von Insekten entgegenwirken und Schutzräume für Niederwild schaffen.