Sich bewegen können, aber auch das Miteinander erleben: Dieses Angebot unterbreiten Sportvereine. Die Volksstimme stellt in einer kleinen Serie je einen aus jeder der acht Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf vor. Heute: Sportverein Schwarz-Weiß Dähre 1919.

Drei Tage mehr lernen über Fußball: Auf dem Dährer Sportplatz gab es im Sommer zum ersten Mal ein Camp für den Nachwuchs. Archivfoto: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

„Die 100-Jahr-Feier in diesem Jahr, als wir den Traditionsverein des VfL Wolfsburg mit Roy Präger zu Gast hatten, war die Initialzündung, dass es mit unserem Verein wieder aufwärts geht“: Das sagt Jens Hamer, der im Jahr 2018 den Vorsitz des Sportvereins Schwarz-Weiß Dähre 1919 übernommen hat. Als er sich entschieden hatte, zu dieser Aufgabe Ja zu sagen, seien es noch knapp über 20 Mitglieder gewesen. Mittlerweile sei die Zahl auf über 50 angestiegen, freut er sich. „Bis zum Ende meiner vierjährigen Amtszeit dürfen es ruhig 100 werden“, denkt er laut nach und schätzt ein, dass dies durchaus realisierbar sei.

Inklusionsteam wird aufgebaut

Gemeinsam Sport treiben, das verbinde. Damit würden sich auch die Jüngsten anlocken lassen, meint Jens Hamer. Während er das sagt, beobachtet er die Jungs der E-Jugend, allesamt im Jahr 2009 geboren, wie diese mit Steffen Winkelmann das Dribbeln und den Torschuss in der Dährer Turnhalle üben. Hier ist sozusagen das Winterquartier, bevor es zur wärmeren Jahreszeit wieder auf den grünen Rasen geht. „Mit der Nachwuchsarbeit haben wir im Vorjahr angefangen. Die Jungs haben schon einiges drauf, müssen aber auch weiter lernen“, beschreibt der Sportvereins-Vorsitzende.

Besondere Tricks angeeignet habe sich der Nachwuchs beim ersten Fußball-Camp im Sommer. Solch ein Angebot sei für das nächste Jahr ebenfalls wieder geplant.

Vorsitzender Jens Hamer (hinten, links) und Trainer Steffen Winkelmann freuen sich, dass es im Sportverein Schwarz-Weiß Dähre 1919 wieder Nachwuchs-Fußballer gibt. Foto: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Der Wunsch des jetzigen Vorstandes sei es, Bewegung für alle Altersgruppen anzubieten. „Wir wollen jedem Kind die Möglichkeit geben, Fußball zu spielen. Und das in einer guten Gemeinschaft“, sagt Jens Hamer. Auch die Herren und die Alten Herren seien zum Kicken eingeladen. Die Teilnahme am Spielbetrieb stehe derzeit nicht im Vordergrund. „Wenn die Jüngeren an einem Fairplay-Turnier teilnehmen, dort mal auftrumpfen oder auch aus einer Niederlage lernen, so ist das für unsere derzeitigen Möglichkeiten eine gute Sache. Für mehr muss noch mehr trainiert werden“, meint der Vorsitzende.

Im nächsten Jahr, berichtet er, sei der Aufbau einer Inklusionsmannschaft geplant. Dann würden Fußballer mit und ohne Handicap zusammen auf dem Rasen um Tore sowie gelungene Spielzüge kämpfen. „Zuerst einmal bei Freundschaftswettkämpfen. Wir wollen sehen, wie sich das entwickelt. Denn dieses Gemeinsame ist uns wichtig“, schildert Jens Hamer und hat in Steffen Winkelmann einen Mitstreiter gefunden, der sich beim Training mit engagieren wird. Und wenn alles gut angenommen werde und die Kicker bei der Stange bleiben, dann sei durchaus die Teilnahme am Wettkampfbetrieb möglich. Aber das sei noch Zukunftsmusik.

Damit solche Träume wahr werden, seien Unterstützer wichtig, sagt er. Deshalb will sich Jens Hamer jetzt auf die Suche nach Sponsoren machen, die beim Anschaffen von Spielbekleidung unterstützen wollen und können. Denn manch einem Freizeitspieler falle es schwer, das Geld dafür aufzubringen.

„Warum mir der Sportverein so wichtig ist? Weil er eine Anlaufstelle für Jung und Alt ist. Bei uns soll es möglich sein, beim Fußballspiel beispielsweise klein anzufangen und mit Ehrgeiz und Fleiß die nächsten Schritte zu erreichen“, erklärt der Vorsitzende. Keiner werde weggeschickt, alle seien zum Sporttreiben willkommen.

Vorbeischauen bei den Tischtennisspielern

Beim Sportfest im Mai will der Verein Werbung für sich machen und zum Ausprobieren einladen. Dann wollen sich auch die Tischtennis-Spieler präsentieren, die ebenfalls in Schwarz-Weiß Dähre organisiert sind. „Wir sind zu viert und am Ende der vorigen Saison in die 2. Kreisliga aufgestiegen“, sagt Wolfgang Klaus, einer aus dem Quartett. Derzeit liege das Team auf dem siebten Platz, sei damit ganz zufrieden. Gefahren werde bis Oebisfelde, Letzlingen, Bismark und Gardelegen, nennt er einige der Spielorte. „Wer bei einem Wettkampf mal zuschauen möchte, kann uns gern besuchen. Am 24. Januar spielen wir ab 19.30 Uhr in der Dährer Halle gegen die Winterfelder“, lädt er ein.

Zudem gebe es noch eine Gymnastik-Gruppe der Frauen, fügt Jens Hamer hinzu.

Er hofft, dass der Verein die Tradition fortführen kann, die Amtsgerichtsrat Dr. Heinz Schnöckel und Lehrer Struwe im Jahr 1919 begründet haben. Denn sie hatten die Idee, einen Fußballclub in Dähre zu gründen. Gekickt wurde übrigens erst auf dem alten Sportplatz am Nipkendeyer Weg. Ende der 1980er Jahre ist der neue Sportplatz am Eickhorster Weg mit viel Eigeninitiative der Mitglieder gebaut worden, sozusagen als Nachbar des Dährer Waldbades.

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