Vier-Tonnen-Krokodil-Skulptur wechselt von Mehmke ins Waldbad Dähre

Dähre/Mehmke – Ein Krokodil im Dährer Waldbad? Ja, doch es gibt Entwarnung, denn dieses Vier-Tonnen-Ungetüm ist für alle Badegäste absolut ungefährlich. „Es hat bei uns im Waldbad ein neues Zuhause gefunden und wird hier artgerecht gehalten“, verspricht Dähres Bürgermeister Bernd Hane schmunzelnd.

Dieses Riesen-Krokodil ging auf Reisen: Vom Spielplatz der geschlossenen Kita in Mehmke wurde es ins Dährer Waldbad gebracht. Frisch aufgemöbelt soll das Kunst-Reptil bereits in der kommenden Saison „zuschnappen“. Foto: Kai Zuber Altmarkzeitung

Er freut sich zudem über die neue Attraktion, die für die kommende Badesaison natürlich noch hergerichtet und saniert werden soll. Die wertvolle künstlerische Krokodil-Skulptur wechselte von Mehmke nach Dähre, weil die Kita Mehmke bekanntlich geschlossen wurde und das dort ehemals aufgestellte Krokodil von den Kindern leider nicht mehr genutzt werden kann. „Dort war es als eine Dauerleihgabe von mir aufgestellt worden. Mit der Schließung der Kita musste ich einen neuen Standort suchen und da bot sich sofort das Dährer Waldbad an“, sagte Krokodil-Besitzer Dr. Gerhard Schulz aus Hohengrieben, der das riesige Eisen-Reptil vor der Verschrottung rettete.

Geschaffen wurde das Krokodil des bekannten Künstlers August-Martin Hoffmann (1924-1986) einst als Skulptur im öffentlichen Raum. Der Heimatverein Hohengrieben übergab das Kunstwerk kürzlich an den Förderverein des Dährer Waldbades – ebenfalls als Dauerleihgabe. „Nach einer Reinigung im Frühjahr können sich hoffentlich viele Kindern an dem schweren Reptil erfreuen.

Es war aber auch als eine Art Dankeschön-Geste an das Dährer Waldbad und dessen Team gedacht“, erklärte Schulz. Denn: Auf Einladung des Heimatvereins Hohengrieben besuchte den kleinen Ort im Jahr 2021 die stellvertretende Direktorin des Nationalen Raumfahrtmuseums Zytomyr der Ukraine, Victoria Chetvertak. Innerhalb von zweieinhalb Wochen konnte der Heimatverein Hohengrieben ihr in Deutschland viele Städte zeigen und auf den Spuren von Wernher von Braun und S. P. Korolev die Raketenentwicklung in Deutschland thematisieren.

„Dies sollte im Frühjahr 2022 besondere Bedeutung erhalten. Bereits am 24. Februar wurde Zytomyr von Raketenangriffen heimgesucht. Am 9. März musste Familie Chetvertak ihre Heimat verlassen, und bat die befreundeten Altmärker in Hohengrieben um Hilfe. „Kurzentschlossen fuhren wir mit dem Auto in Richtung Ukraine und konnten Victoria Chetvertak mit ihren Söhnen nach einigen Schwierigkeiten an der polnisch-ukrainischen Grenze in Empfang nehmen. Sie wohnten bis Anfang Juli 2022 als Familienmitglieder in Hohengrieben. Der Dank gilt allen Unterstützern“, betonte Dr. Gerhard Schulz. Am 5. Juli konnten die Hohengriebener die Familie nach zweitägiger Autofahrt in Zytomyr wieder zusammenbringen.

„Die ukrainischen Kinder Jaroslav und Bogdan waren besonders stolz darauf, dass sie in der Altmark etwas fürs ganze Leben mitnehmen konnten: Im Waldbad Dähre haben sie schwimmen gelernt. Auch ihre Zeugnisse zeigten sie sofort dem Vater und der Oma“, berichtet Schulz weiter. Mit dem Krokodil möchte er sich nun dafür im Dährer Bad bedanken.

Quellenangabe: VON KAI ZUBER Altmarkkreis Salzwedel vom 05.01.2023, Seite 4

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