Patenschaften sollen das Projekt zwischen Dahrendorf und Kortenbeck möglich machen / Unterstützer gesucht

Das Insektensterben ist in aller Munde. Mit einem Blühwiesenprojekt zwischen Dahrendorf und Kortenbeck soll gegengesteuert werden.
Von Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Freuen sich auf die Blühwiesen-Aktion: Bea Ceipek (von links), Marion Tuschwitz, Detlef Schlademann, Amanda Hasenfusz, Ralf Schwerin und Thorsten Franz. Foto: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

 

Dahrendorf l Ein Imker aus Harpe hat die Idee ins Rollen gebracht. „Er hat mit mir geschimpft, dass er seinen Bienen schon ab Juli zufüttern muss, weil nichts Blühendes mehr zu finden sei“, erinnert sich Landwirt Detlef Schlademann aus Harpe. Das habe ihn zum Nachdenken gebracht.

Bei einem Gespräch mit Amanda Hasenfusz aus Dahrendorf sei die Idee für das Dahrendorf-Kortenbecker Blühwiesenprojekt geboren worden. „Ich habe zwischen den beiden Orten einen 1,44 Hektar großen Acker, den ich dafür zur Verfügung stellen möchte“, sagt Detlef Schlademann. Wenn er diese Fläche aus festen Programmen herausnehme, könne er dort aussäen, was seiner Meinung nach richtig sei. Und so sollen zwischen Mitte April und Anfang Mai verschiedene Blühmischungen in den Boden kommen, unter anderem mit Dill, Sonnenblumen, Rotklee, der mehrmals blüht, Phaselia, Klatschmohn, Ringelblumen, Sommerwicken, um nur einige Arten zu nennen. „Es gibt dort feuchte und trockene Bereiche. Darauf will ich es abstimmen“, beschreibt der Landwirt, der sich um die Einsaat und Pflege kümmert.

Paten für das auf zwei Jahre angelegte Projekt werden noch gesucht. Bislang seien 2000 Quadratmeter vergeben. Eine 100-Quadratmeter-Patenschaft für 24 Monate kostet 50 Euro, sagt Amanda Hasenfusz.

Bea Ceipek aus Dahrendorf ist eine der Patinnen. „Die Straßenränder bestehen nur noch aus Grasstreifen. Es gibt keine Wildpflanzen mehr“, hat sie beobachtet. Den Insekten fehle die Nahrungsgrundlage. „Wenn wir nicht gegensteuern, verlieren wir etwas“, warnt sie.

Marion Tuschwitz aus Dahrendorf sieht in dem Projekt „etwas Greifbares“. Es sei zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber wenn sich andere ähnliche Projekte überlegen, dann könnte etwas Großes daraus erwachsen. „Das Blühwiesenprojekt finde ich als Zusammenarbeit prima“, fügt sie hinzu.

Thorsten Franz aus Dahrendorf hat das Artensterben in der Vogelwelt beobachtet. Dorngrasmücke oder Bekassine seien in der Region nicht mehr zu finden. „Da hilft auch das Aufhängen von Nistkästen nichts, wenn Vögel keine Insekten zum Fressen haben“, schildert er.

Der Landwirt verweist darauf, dass die Blühwiese nicht nur ein Hingucker und Anziehungspunkt für Insekten werde, sondern auch einen ganzjährigen Zufluchtsort für Fasan und Rebhuhn biete. „Die Fläche wird wenig bewirtschaftet“, verspricht er.

„Es ist ein Projekt, an dem sich viele Leute beteiligen können“, sagt Amanda Hasenfusz. Gemeinsam könne ein kleiner Beitrag für den aktiven Naturschutz geleistet werden.

Wer selbst mitmachen möchte, kann sich bis spätestens 1. April bei Thorsten Franz und Amanda Hasenfusz in Dahrendorf Nr. 22, Telefon 0176/73 81 66 30, E-Mail info@herberge-dahrendorf.de melden. Dort gibt es weitere Informationen zur Blühwiesen-Aktion 2019/20.

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