Dahrendorfer Rainer Axmann war für sein Sternenprojekt in Arizona

#Dahrendorf – Der Dahrendorfer Grenzturmbesitzer Rainer Axmann gibt den Traum nicht auf, dass eines Tages seine sanierte Turm-Terrasse in einem „Sternenpark“ zu einem attraktiven Beobachtungspunkt werden könnte. Nun war Axmann vor wenigen Tagen für sein Sternenprojekt sogar in Arizona. Bei seiner Reise in die USA und über den „großen Teich“ war er der Finsternis auf der Spur.

Der Ort Flagstaff in Arizona ist die erste „International Dark Sky City“ der Welt.

■ Beleuchtungsverordnung in Flagstaff ist streng

„In Arizona gibt es mehrere Orte, die für ihre dunklen Nachthimmel bekannt sind und als Dark Sky Places ausgezeichnet wurden, darunter auch der Ort Flagstaff, die erste International Dark Sky City der Welt. Das wollte ich mir einmal live ansehen und war begeistert“, sagte Axmann nach der Reise.

Die amerikanische Stadt Flagstaff ist bekannt für ihre strenge Beleuchtungsverordnung, die Lichtverschmutzung minimiert, laut der offiziellen Website der Stadt Flagstaff. Ähnlich wie bei uns in der Altmark hat Arizona eine gute Wahl für „Dark Sky Beobachtungen“ am nächtlichen Sternenhimmel.

Sternenshow im Observatorium: Das Thema „Sternenpark“ ist auch Thema bei der nächsten Dährer Ratssitzung.

Denn: Arizona hat ein trockenes Klima und eine hohe Lage, was zu klaren Nachthimmeln beiträgt. „Viele Orte in Arizona sind auch wie bei uns im Altmarkkreis Salzwedel weit entfernt von Stadtlichtern, was die Sternbeobachtung erleichtert. Diese Orte haben zudem strenge Beleuchtungsverordnungen und sind somit vor Lichtverschmutzung geschützt“, erklärt der Turmbesitzer aus Dahrendorf, der in den USA auch ein Sternen-Observatorium besuchte und mit dem Sternengucker-Bestseller „The Night Sky“ zurückkam.

Fazit: Was die Amis können, das können die Altmärker auch. Zumal nach einer Vision bis zum Jahr 2030 laut Bundesumweltministerium sogar zehn Prozent der Fläche Deutschlands als „Lichtschutzgebiet“ ausgewiesen werden könnte, um im Rahmen der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ zu punkten.

Stippvisite im ersten Sternenpark der Welt. So ähnlich, träumt Axmann, könne es auch bald in der Altmark sein.
© privat/zu (3)

Hintergrund: In der Altmark und im benachbarten Wendland soll wegen der günstigen nächtlichen Voraussetzungen ein „Sternenpark“ entstehen, weil es im Umfeld von etwa 2000 Quadratkilometern kaum industrielle oder zivilisatorische „Lichtverschmutzung“ gibt und man daher nachts den Sternenhimmel besser sieht. Axmann persönlich sieht das Sternenpark-Projekt positiv, denn aus seinem Grenzturm, den er in den vergangenen Monaten aufwändig saniert hat, könnte eine Art Sternenwarte werden.

Von der begehbaren Plattform oben sind nämlich nachts nur Himmel, die Milchstraße und nahezu alle Planeten und Sterne zu sehen. „Das ist einmalig und außerdem wäre es werbewirksam für die Region und den Altmark-Tourismus“, so Axmann. Zwischen dem Wendland und der Altmark könnte also ein länderübergreifender Sternenpark entstehen. Engagierte Bürger wollen diesen Plan vorantreiben (AZ berichtete).

■ Ehemaliger Grenzturm als Basis für Fotografen

Die frühere Grenzregion und heutiges „Grünes Band“ zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zählt nämlich zu den dunkelsten Regionen Europas und auch Deutschlands. „Sternenfotografen aus aller Welt könnten ähnlich wie in Arizona in den Park kommen und sie könnten von meiner begehbaren Turmterrasse aus gute Bilder machen“, meint Rainer Axmann. Emsig wird an dem Projekt gearbeitet. So soll in den kommenden Jahren die Voraussetzung für eine Bewerbung als Sternenpark geschaffen werden. Es soll zudem ein Konzept erarbeitet werden, um Straßenlaternen umzustellen, weil nach Vorgaben der internationalen Organisation „Dark Sky“ der „Nachthimmel permanent vor Licht geschützt werden“ sollte.

Rings um Dahrendorf, wo nur etwa 40 Menschen pro Quadratkilometer wohnen, wäre das günstig. Wenn da nicht die Windräder und die noch geplanten Anlagen wären, die nachts blinken: „Doch da gibt es ja auch schon intelligente Anlagen, wo nur die nur Lampen angehen, wenn sich zum Beispiel ein Hubschrauber nähert“, meint der Dahrendorfer zuversichtlich.

■ Gemeinderat Dähre berät Thema am Montag

Doch der Zertifizierungs-Prozess bis zum Traum vom „Sternenpark“ ist lang: Mehrere Jahre an Planung können dafür ins Land gehen, erfuhr die AZ.

Wie dem auch sei: Das Thema ist auf der Tagesordnung bei der nächsten Dährer Ratssitzung am Montag, 26. Mai, ab 19 Uhr im DGH Bonese. Dann will Amanda Hasenfusz aus Dahrendorf vom Verein „Altmarkmacher“ über die Initiative Sternenpark Altmark berichten.
Von KAI ZUBER

Quellenangabe: Altmark Zeitung vom 24.05.2025, Seite 5

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