Dahrendorfer feiern Faseloom mit vielen Gästen / Altmärkische Tradition lebt weiter

Wenn der Bär durch Dahrendorf zieht, dann ist das eine Gaudi nicht nurfür die Einwohner, sondern auch für zahlreiche Gäste. Die Mitglieder des Dorfclubs lassen die Tradition weiterleben.

Auch Jutta Striecks durfte mit dem Bären tanzen. Sie und ihr Mann Rüdiger hatten ebenfalls eine Spende für das Eierback-Essen gegeben. Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Dahrendorf ● Der Bär steppte oder besser tanzte am Sonnabend wieder in Dahrendorf. Nach einer coronabedingten Zwangspause in den Jahren 2021 und 2022 knüpften die Dahrendorfer an ihr lieb gewordene Faseloom-Tradition an. Die Jubiläumszahl 25 hatten sie bereits 2020 überschritten und würden nun kurz vor der 30 stehen, wenn es die Pandemie nicht gegeben hätte, hieß es von den Mitstreitern vor Ort.

Ein Appell an den Frieden

Nichtsdestotrotz lassen sich die Dahrendorfer die Feierlaune nicht nehmen. Sammelpunkt war wie bei den Auflagen zuvor das Dorfgemeinschaftshaus. Von dort ging es zunächst Richtung Westen zum Haus des Künstlers Andreas von Dahrendorf, der mit bürgerlichem Namen Andreas Hertel heißt. Er nahm dem Dahrendorfer Faseloom-Tross ein Stück des Weges ab, indem er ihm entgegenging. „Wirr oder wir – mit künstlicher Intelligenz zum Frieden“ lautete seine persönliche Botschaft an die Menschen zum Erhalt des Friedens, die er auf einem Schild seines Gefährtes geschrieben hatte.

Andreas von Dahrendorf war wohl der bunteste unter den Bunten. „Wirr oder wir“ lautet seine Frage zur aktuellen Lage. Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

So bunt der Künstler und sein Faseloom-Wägelchen, so fantasievoll hatten sich auch andere Dorfbewohner gekleidet. Der Bär, unter dessen Fell Jan Nonnast geschlüpft war, und auch Bärin Lilly Bonnes waren so vor dem kalten Wind gut geschützt. Sie beide und die bunte Gesellschaft wurden vom Bärenführer Tino Berger von Haus zu Haus des rund 80 Seelen zählenden Dorfes geleitet. Obwohl sich nicht alle Türen im Ort öffneten, füllte sich die große Kiepe des Trägers René Bonnes stetig mit Eiern. Wie immer war vorgesehen, diese am Abend zu Eierback zu verarbeiten und in großer Runde zu verspeisen. Danach war das Tanzparkett nicht mehr nur für den Bären reserviert. Alle Gäste waren aufgefordert, zu den Rhythmen der Band Klangvoll mitAchim Köhn und Jens Appel das Tanzbein zu schwingen.

Kutscher Eckhardt Wernecke lud zu einem Eierlikör zum Aufwärmen ein. Am Abend gab es Eierback. Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Und auch hoheitlicher Besuch aus Dähre wurde in Dahrendorf begrüßt. Karnevalsprinz BurgerI. (Boohs) und seine Lieblichkeit Karina (OlmsSchulz) machten eine Stippvisite bei ihren Nachbarn, die genau wie die Dährer dem Frohsinn sehr zugetan sind.

Quelle: Von Oliver Becker VOLKSSTIMMEDie Volksstimme empfiehlt vom 28. Februar 2023 den Artikel Der Bär tanzt (endlich) wieder https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXE5WUJQbU5QRlllYWtzZitEYnJIakNVQk9OZWJnTDZuQ2FnSUVlN2ZvYStzNmRkNEx6Q3NVbVNEcE9Wd2xFa3lNUGNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

Pelziges Ungetüm im neuen Kostüm

Farbenprächtiger Faseloom-Umzug durch Dahrendorf / Schnorrer wieder gnadenlos

#Dahrendorf – Nach zwei Jahren coronabedingter Pause trollte nun am Wochenende der zottelige Dahrendorfer Faseloom-Bär beim feuchtfröhlichen Umzug wieder durch den Ort. Denn wer wird schon mal als Autofahrer auf der Straße von einem Bären angehalten und um Bares gebeten?

Am Sonnabend war genau das im Dährer Ortsteil Dahrendorf der Fall. Beim farbenprächtigen Faseloom-Umzug steppten wieder einmal Meister Petz und seine Meute – in diesem Jahr hatte der Zottelige allerdings ein komplett neues Kostüm an. Da mussten natürlich alle Verkehrsteilnehmer, die den Ort passieren wollten, etwas in die Klingelbüchse tun.

Die lustigen Schnorrer vom Dorfclub samt ihrem kostümierten Gefolge sammelten beim Faseloom-Umzug volle Kiepen für den Eierback. Von Haus zu Haus zogen sie mit dem Ungetüm an der Kette umher. Der Bär (Jan Nonnast) brauchte ständig frischen Kräuter-Nektar. Bekam er den, so war er handzahm. Bekam er ihn aber nicht, dann bekam das Dahrendorfer Faseloom-Maskottchen einen Tobsuchtsanfall.

Zum Glück war jedoch der Privat-Doktor „Medt“ von Meister Petz dem Zotteltier dicht auf den Fersen: Rüdiger Striecks wusste aus jahrelanger Erfahrung, was der Bär zum Leben braucht. Die passende Musik zum Umzug hielt er mit einem mobilen Lautsprecher auch gleich in der Hand bereit.

Bärenführer Tino Berger übernahm in diesem Jahr den Job, den Bären in Zaum zu halten. Faseloom-Urgestein Eckhard Wernecke chauffierte als Mexikaner verkleidet die Getränke durch den Ort. Die Kiepe des Trägers René Bonnes war am Ende voll beladen, sodass der traditionelle Eierback auch in diesem Jahr wieder alle Gäste satt machte. Der Umzug war damit ein voller Erfolg.  Quelle: Kai Zuber ALTMARKZEITUNG

Quellenangabe: Altmarkkreis Salzwedel vom 27.02.2023, Seite 4

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