Von Oliver Becker VOLKSSTIMME Dahrendorf l Die Dahrendorfer und ihre Gäste feierten am Sonntag ihr 25. Heideblütenfest. Allerdings mit einem Wermuttropfen in dem sonst wunderbar gemixten Jubiläumscocktail: Es war das erste Fest ohne Heidekrone. Der Jahrhundertsommer mit seinem fast durchgehenden Sonnenschein hatte auch der Heide arg zugesetzt und den langjährigen Heidekronenflechter Wilfried Dierks in diesem Jahr zur Untätigkeit gezwungen. Bereits rechtzeitig war abzusehen, dass sich die diesjährige Witterung nachteilig auf die sonst relativ trockenheitsresistenten Heidepflanzen auswirken würde. So waren die frischen Triebe rund zwei Drittel kürzer als in den anderen Jahren. Und die Pflanzen hatten kaum oder keine Blüten angesetzt.
Um dem Fest wenigstens etwas Heideblütenzauber zu verleihen, hatte die amtierende Heidebaronin Nicole Bonnes Heidepflanzen als Tischschmuck aus dem Baumarkt besorgt. Doch für eine Krone wäre der finanzielle Aufwand zu groß gewesen, sodass in diesem Jahr auf den königlichen Zierrat verzichtet werden musste, informierte Eckhardt Wernecke.
Aber die Dahrendorfer lassen sich von den Launen der Natur nicht entmutigen. Und so hatte der Dorfklub auch in diesem Jahr ein Fest organisiert, das dem Jubiläum in jeder Form gerecht wurde.
Bereits am Eingang zur Festwiese wies ein großes Plakat auf das Fest in leuchtenden Farben hin. Entworfen hatte es der Dahrendorfer Künstler Andreas Hertel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Andreas von Dahrendorf.
Den Auftakt zum diesjährigen Fest bildete, wie bereits in den 24 Jahren zuvor, der Gottesdienst, den Pastor Silvio Scholz gestaltete. Mit einem gemeinsamen Mittagessen, angerichtet von Reinhard Scheffler und Doris Gall, stärkten sich die Gäste im Anschluss für die Nachmittagsstunden. Die zahlreichen Gäste ließen sich den deftigen Eintopf schmecken und lobten die Köche für die schmackhafte Zubereitung.
Nach dem Mittagessen wurde es spannend. Wer würde den Titel in diesem Jahr verliehen bekommen? Eines stand allerdings schon im Vorfeld fest: Nachdem es mit Nicole Bonnes in der ausgelaufenen Amtszeit eine Frau war, würde es nun nach alter Tradition wieder ein Baron werden. Die Wahl war auf Frank Schültke gefallen, einem der Männer, die durch ihr Engagement das Dorfleben bereichern. Nach einem gemeinsamen Mut-Schlückchen eröffneten die Heidebaronin 2017/2018 und der Heidebaron 2018/2019 die Tanzrunde. Das musikalische Parkett dazu wurde ihnen durch das Altmark-Trio bereitet.
Natürlich kamen auch die jüngsten Gäste nicht zu kurz. Wer wollte, der konnte sich in der Hüpfburg austoben oder im Stelzenlauf versuchen. Und anlässlich des Jubiläums, wie bereits zum 20-Jährigen, gab es ein Luftballon-Weitfliegen, organisiert von Eckhardt Wernecke. Beteiligt hatten sich an diesem rund 50 Gäste. Allerdings ein wenig zu viele, um alle Luftballons mit Helium zu befüllen. So stiegen an dem Nachmittag nur rund 30 Karten mit den mit Gas gefüllten Ballons als Himmelsboten auf. Die restlichen werden am 3. Oktober starten, beschwichtigte Rüdiger Striecks die Karteninhaber, die noch nicht dabei waren.
Das 25. Heideblütenfest war eine runde Sache. Spiel, Spaß und Unterhaltung kamen nicht zu kurz. Und ein Blick in die Chronik des Dorfes ließ alte Erinnerungen aufleben.