Zum Lehnchenstein gewandert

Zum Lehnchenstein gewandert

Der Boneser Kinderförderverein lud erstmals zu einem Ausflug zu Fuß ein. Die Idee kam gut an.

#bonese Bei geschlossener Schneedecke folgten knapp 40 Kinder und Erwachsene der Einladung des Boneser Fördervereins Kinder vom Lehnchenstein zur Wanderung an den Ort, nach dem der Verein benannt ist – dem Lehnchenstein. Dieses Angebot machte der Verein, der seit dem vergangenen Jahr besteht, zum ersten Mal. Der Ausflug begann bei Schneefall in Bonese. Nach etwa zwei Kilometern erreichte die Gruppe ihr Ziel. Dort wurde die Sage über Lehnchen vorgelesen und nach einer kleinen Schatzsuche und einem Quiz dazu der Schatz geplündert.

Der Boneser Kinderförderverein freute sich über die gute Resonanz auf seine Einladung zum Wandern. Am Feuer wärmten sich die Teilnehmer wieder auf. Foto: Förderverein

Zur Sage: Lehnchen war ein begehrtes und frommes Mädchen, das in den armen Knecht vom Nachbarhof verliebt war. Ihre Familie entschied jedoch, sie mit dem reichen Sohn des Schulzen aus Markau zu vermählen. Das Mädchen fuhr am Nachmittag vor dem geplanten Hochzeitstag auf dem Brautwagen in Richtung Markau. Sie erreichte kurz vor Sonnenuntergang die Grenze zwischen beiden Orten. Gemäß der Tradition wartete dort der Bruder des Bräutigams und fragte: „Wer hat dich hier her gebracht, du Braut?“ Lehnchens Antwort: „Gott und gute Leute.“ Der Bruder erwiderte: „Will die Braut weiter oder will sie noch umkehren? Jetzt ist es noch Zeit.“ Das Mädchen soll geantwortet haben: „Ich will um, ich will wieder um, ich will nach meiner Mutter Haus!“ Daraufhin schrie Lehnchens Bruder Asmus wütend und drängte die Pferde und das Gefolge dazu, die Grenze nach Markau zu überschreiten. Verzweifelt schrie die Braut: „Ich will lieber zu Stein werden, als dass ich über die Markauer Grenze komme!“ Sie stürzte sich aus dem Wagen und wurde augenblicklich zu Stein. Im selben Moment ging die Sonne unter. In Vollmondnächten soll man um Mitternacht noch die Brautbänder am Stein flattern sehen können.

Aufwärmen am Feuer

An dem sagenumwobenen Ort gab es nicht nur die Geschichte zu hören und Aktionen für die Kinder. Heißer Punsch und Glühwein sorgten für die nötige Erwärmung, bevor es zurück nach Bonese ging. Dort angekommen, wurde im Garten des Vereinsvorsitzenden Christopher Bode zu Stockbrot und Würstchen am Lagerfeuer eingeladen.

Kampf gegen Windmühlen

Kampf gegen Windmühlen

Mehr als 200 Menschen kamen zur Info-Veranstaltung zum Windpark Schmölau-Neuekrug. Das Projekt, das mit 41 Windkraftanlagen geplant ist, stieß auf teils heftige Ablehnung.

#BONESE. „Nein zu 41 Windrädern im Forst Schmölau“ stand auf einem Banner, das an einem Auto vor dem Boneser Dorfgemeinschaftshaus befestigt war. Besucher der Info-Veranstaltung zum Windpark Schmölau-Neuekrug trugen sich in Unterschriftenlisten gegen dieses Projekt ein. Mehr als 200 Menschen drängten sich in den Saal. Von Beginn an lag Spannung in der Luft.

Die Lüder Green Energy GmbH wollte am Donnerstagabend über das Projekt zwischen Schmölau, Neuekrug und der Landesgrenze zu Niedersachsen informieren. Für die meisten Anwohner im Saal ging es darum, deutlich zu sagen, dass sie keinen Windpark wollen. Für beide Seiten geht es um viel – für die einen um Geld, für die anderen um Lebensqualität.

Knapp 5.000 Transporte

Projektentwickler Christian Overbeck stellte die planerisch und wirtschaftlich voneinander getrennten Windparks auf dem Gebiet der Gemeinden Dähre und Diesdorf vor, räumte aber ein, dass beide als eine Anlage wahrgenommen werden würden. 41 Windkraftanlagen wären auf dem etwa 1.100-Hektar-Areal möglich – jede 260 Meter hoch. Etwa 120 Transporte seien laut Overbeck beim Bau einer Anlage notwendig. Knapp 5.000 Fahrten – teilweise mit Schwerlasttransporten – müssten über die Straßen in der Region rollen. Diese Informationen sorgten für Entrüstung bei vielen Zuhörern.

Christian Overbeck versicherte während seines Vortrags, dass es in den Orten um den Windpark keine akustische Belastung geben werde. Als eine Anwohnerin jedoch wissen wollte, wie es denn im Wald nahe der Anlagen sei, musste Overbeck einräumen, dass es die Ruhe, die dort jetzt herrsche, nicht mehr geben werde. „Da kann einem nur schwindelig werden. Das ist eine unglaubliche Zumutung, wenn man sich bewusst dafür entschieden hat, hier zu wohnen“, sagte eine Anwohnerin und fügte hinzu: „Da hätte ich auch in Berlin bleiben können.“ Der Schmölauer Helmut Stade, einer der Aktivposten beim Kampf gegen den Windpark, hielt Christian Overbeck vor, dass die unzähligen Transporte die vorhandene Infrastruktur kaputt machen würden. Der Projektentwickler entgegnete, dass diese aufgrund der Wertschöpfung vor Ort verbessert werden könne.

Mehr aIs 200 Anwohner kamen zur Info-Veranstaltung zum geplanten Windpark ins Boneser Dorfgemeinschaftshaus.
FOTO: MARCO HEIDE VOLKSSTIMME

Am Ende der Präsentation stellte Overbeck die finanziellen Chancen für Anwohner und Gemeinde dar und sprach von einem Mehrwert für die Menschen vor Ort. Da platzte einer Anwohnerin der Kragen: „Woher wollen Sie wissen, was hier für jeden einzelnen einen Mehrwert darstellt? Für mich ist ein intakter Wald, Tiere und Natur mehr wert.“ Die klarsten Worte fand eine weitere Anwohnerin: „Ich will den Wald. Mir ist völlig Latte, wie hoch die Windräder sind und wie viel ich sparen kann. Ich dusche zur Not kalt. Ich will nicht auf einen Wald aus Windrädern schauen.“ Viele Wortmeldungen zielten in diese Richtung. Die Anwohner sehen den Schmölauer Forst als Erholungsgebiet und Lebensraum für die Fauna in Gefahr.

Neuer Rat soll entscheiden

Die Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking (Grüne) kam aus Magdeburg zu der Info-Veranstaltung. Sie wurde zwar mit einigen Buh-Rufen begrüßt, aber mit Applaus verabschiedet. Sie informierte aus erster Hand über die Gesetzeslage und welche Einflussmöglichkeiten die Anwohner haben. „Ohne die Zustimmung des Gemeinderates oder der Regionalen Planungsgemeinschaft wird hier nichts gebaut. Suchen Sie den Kontakt zu den Mitgliedern dieser Gremien“, empfahl Frederking. Grundsätzlich sollte aus ihrer Sicht Windkraft im Wald nicht im Vordergrund stehen, sondern eher die Freiflächen genutzt werden.

Mehrfach wurde Dähres Bürgermeister Bernd Hane nach seinem Standpunkt gefragt. Kathrin Stade aus Schmölau wies ihn darauf hin, dass er gesagt habe, dass Schmölau, wo zwei Solarparks gebaut werden, seine Schuldigkeit mit Blick auf die erneuerbaren Energien getan habe und appellierte an Hane, zu seinem Wort zu stehen. „Kommenden Sonntag ist Wahl. Dieser Gemeinderat ist der Ansprechpartner“, sagte Hane. „Ich bin seit sieben Jahren Bürgermeister und habe sieben Jahre den Mangel verwaltet. Wir haben Schwierigkeiten, den Status quo zu erhalten“, erklärte der Bürgermeister und fügte hinzu: „Wir brauchen die Wertschöpfung in unserem Territorium, um den Status quo zu erhalten.“ Das habe sich vor ein paar Monaten noch etwas anders angehört, meinten Anwesende.

Anfang des Jahres verhinderten die Kortenbecker den Bau eines Solarparks an ihrem Dorf. „Vorrang hat der Bürger. Ich bedanke mich bei Detlef Schlademann, dass er das Projekt von sich aus sein lässt“, sagte damals Bürgermeister Bernd Hane, als der Initiator das Projekt auf Druck der Anwohner zurückzog. Ratsherr Klaus Schulz hatte gemeint, dass das Gremium ohnehin mit dieser Thematik überfordert sei. Deshalb gelte für ihn, wie auch für die anderen Gemeinderäte, dass sie keine Entscheidung gegen die Bürger treffen würden.

Sebastian Lüder, Initiator des Projektes und Flächeneigentümer, sagte am Ende der Veranstaltung in Bonese, dass er die Bedenken zur Dimensionierung der Anlage mitnehmen und mit den Flächeneigentümern diskutieren werde. Er machte aber auch deutlich: „Wir werden mit dem Projekt an den Start gehen.“

Der aktuelle Stand beim Windpark

Das neue Gesetz, das Windkraftanlagen im Wald ermöglicht, steht vor der Verabschiedung.

Über den Bau entscheiden der Gemeinderat Dähre und die Regionale Planungsgemeinschaft. Wenn einer der beiden grünes Licht gibt, kann gebaut werden.

Der Gemeinderat kann durch eine Änderung des Flächennutzungsplans den Bau ermöglichen. Aber: Der Dährer Rat kann nur über die 21 Anlagen auf seinem Gebiet entscheiden. Die anderen 20 Windräder stehen im Diesdorfer Bereich.

Die Regionale Planungsgemeinschaft ist von Landräten und Kommunalpolitiker besetzt. Sie könnte ein Windvorranggebiet zwischen Schmölau und Neuekrug ausweisen. Dann kann der Gemeinderat nicht mehr mitreden. Aber: Ende März hat die Planungsgemeinschaft beschlossen, die Suche nach Windvorranggebiet noch einmal neu aufzuziehen. Die beiden Landräte wollen den Strom dort produzieren, wo er benötigt wird. Bis 2027 muss die Planungsgemeinschaft die Gebiete ausweisen.

Die Planer des Windparks Schmölau-Neuekrug wollen laut Präsentation den Weg über den Gemeinderat gehen.

Kommentar: Schwere Last

von Marco Heide zum Windpark bei Schmölau

Der Windpark Schmölau-Neuekrug stößt bei den Anwohnern massiv auf Ablehnung. Dähres Bürgermeister und die Gemeinderäte tragen als ehrenamtliche Kommunalpolitiker bei diesem offensichtlichen Konflikt zweifelsohne eine große Last. Auch wenn morgen der Rat neu gewählt wird, sitzen sicher einige aktuelle Räte auch künftig in dem Gremium. Bisher fuhren Bernd Hane und Co. den Kurs, dass an erster Stelle die Bürgermeinung stehe. Auch wenn das Geld, das der Windpark verspricht, verlockend ist, sollten sie diesen Kurs beibehalten. Ansonsten würden sie nachhaltig ihre Glaubwürdigkeit verspielen. Wenn die Kortenbecker auf die Barrikaden gehen, wird der Solarpark nicht gebaut, wenn die Schmölauer und umliegende Einwohner protestieren, spielt das eine untergeordnete Rolle: Dieser Eindruck darf nicht entstehen. Das wird den Gemeinderat vermutlich viele Nerven kosten wird, aber er muss jetzt genau hinhören, was die Anwohner wollen und darf nicht als Unterhändler der Investoren auftreten. Das wäre unglaubwürdig.

Quelle: Die Volksstimme empfiehlt vom 08. Juni 2024 den Artikel Kampf gegen Windmühlen https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXYxZkFQN2RQVkFTYWh0RS96YnJIajNEQmVNRU9WU3NuQ1AySVVHK0xOTG92L0JYdXJ6Q3NVbVNEcE9Wd2xFa3lNM2NIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

Pfingstochsen ziehen durch Schmölau und Bonese

Pfingstochsen ziehen durch Schmölau und Bonese

Zwei Pfingstbräuche leben in der Region Dähre weiter. Selina und Oliwier gingen am Sonntag dem Gefolge mit dem Pfingstochsen in Schmölau voran (Foto links). Sie sagten an den Türen einen Spruch auf Plattdeutsch auf und baten um Spenden. Als Dank tanzte der Pfingstochse (Martin Malik schlüpfte unters Gestell) für die Einwohner. Das Eingenommene wurde anschließend am Gerätehaus verzehrt. Dort lud der Heimatverein Schmölau zu einem Fest ein.

Auch in Bonese wünschte der Pfingstochse beim Gang durch das Dorf den Einwohnern ein schönes Pfingstfest. In Neuekrug (Pfingstbraut und Pfingstkerl) und Schmölau (Pfingstochse) in der Nachbargemeinde Diesdorf sind die Bräuche leider eingeschlafen. Es gebe nicht mehr genügend Kinder, war vor Ort zu erfahren.

FOTOS: ANKE PELCZARSKI

Boneser erhalten die Tradition

Boneser erhalten die Tradition

#Bonese – „Tag ins Haus, Glück ins Haus, umgekehrt zur Tür hinaus. Hoch in die Lüft, da häng die lang Würscht, gift mi de lang und lasst die kurzen hang. Anderjahr und Diesetiet komm da weder un holse ab. Gott gib uns best, armes Nest“, sagten die Boneser Knirpse am Morgen des Pfingstsonntags beim Umzug durch das Dorf auf Plattdeutsch auf. Sie bedanken sich mit den Worten „Sie hab uns was zu Ehr gegeben, der liebe Gott soll Freude leben. Leben ist immer da, wir wünschen frohe Pfingsten.“

Die ganze Pfingstgesellschaft mit dem Pfingstspieß in Bonese am Sonntagmorgen. Das bunte Treiben ist ein Gaudi für die ganze Familie. Fotos (2): Zuber

Im Dährer Ortsteil Bonese hat der Pfingst-Spieß Tradition. Am Vormittag wurde dieses prachtvolle Gebinde am Stock von Haus zu Haus getragen. Mit Kind, Kegel und Bollerwagen folgte halb Bonese dem illustren Umzug. Tina Knack aus Bonese half den Knirpsen als Souffleuse beim Aufsagen ihres Textes und sagte vor, wenn sie mal mit ihrem Reim nicht weiter wussten.

Zwischenstopp bei Familie Schulz in Bonese.

Hintergrund: „Pfingsten ist für den Landmann das größte Fest“, berichteten schon um 1840 die Heimatforscher Pastor Heinrich Krüger aus Lagendorf und Johann Friedrich Danneil aus Salzwedel über die Bedeutung der Tradition. Pfingsten war also „Hauptfest“ und das damit verbundene Brauchtum in der Altmark des 19. und frühen 20. Jahrhunderts besonders reichhaltig. Das hat unter anderem mit dem Einbringen der Saat und dem Viehaustrieb auf die Weiden zu tun, um deren Gedeih sich alles drehte – Wohlstand und Verderb, Essen oder Hunger, Reichtum und Armut.

Am so genannten „Pfingstheiligabend“ zogen die Knechte mit ihren Peitschen knallend durch das Dorf. Am ersten Pfingsttag wird nachmittags das frische Pfingstbier getrunken. Die Pferdejungen mussten im Dorf Eier und Speck sammeln und die Großmägde sollten davon Eierkuchen backen. Der wurde verteilt und zum Dank gab es entweder Bier oder Tabak für die Tonpfeifen.

Am ersten Pfingsttag wurden Pfingststrick, Pfingstspieß oder der Pfingstochse geschmückt und ein Umzug durch das Dorf zum Sammeln von Getränken und „Naturalien“ begann. Von den Gaben wurde gemeinsam gekocht und gebacken oder getrunken und dann begann im Dorf das Tanzvergnügen. Wer beim Auftreiben der Pferde auf die Pfingstweide zuletzt kam, wurde mit bunten Bändern geschmückt und hieß „der bunte Junge“. Wer zuerst kam, band seinem Pferd grüne Dornensträucher an den Schwanz, weil sie den Tau abstreifen und hieß „Tauschlepper“.

Besonders Reiterspiele gab es zu Pfingsten. Das „Kranzjagen“ gab es vielerorts. Außerdem gab es das Wettrennen der Burschen zu Fuß und zu Pferde. Zu gewinnen gab es lediglich die Ehre oder die Aufmerksamkeit eines Mädchens. Jeder der Pferdejungs war bemüht, beim Viehaustrieb nicht der Letzte zu sein.

In einigen Dörfern der Altmark bekam die erste Kuh oder das erste Pferd auf der Weide einen geschmückten Kranz. Beim Austrieb aus dem Stall wurde an der Schwelle unter einem Besen ein Ei oder eine Geldbörse gelegt und die Tiere mussten über diese hinweg steigen, was Glück bringen sollte.

Das Pfingstbier am Nachmittag des ersten Pfingsttages wurde von den alten Herren ganz bewusst in Gesellschaft der kleinen Kinder getrunken. Die sogenannten „Heischen- oder Schnorrer-Umzüge“ für den späteren Festschmaus gab es in vielen Orten.

In Bonese bemüht sich die Dorfgemeinschaft nach Kräften, zumindest einen Teil der alten Traditionen zu erhalten, was den Einwohnern am Sonntag wieder einmal geglückt ist.

Quellenangabe: Altmarkkreis Salzwedel vom 21.05.2024, Seite 4

Interesse an einem kostenlosen Testzugang zum ePaper? Bestellen Sie hier: https://meinabo.az-online.de/abo/#abo-pricing . Der Test endet automatisch. 

Zu Pfingsten wünscht man „Glück ins Haus“

Zu Pfingsten wünscht man „Glück ins Haus“

Traditionen zum Fest im Wandel der Zeiten / Nur wenige Bräuche erhalten geblieben

#Schmölau / #Dülseberg / #Bonese – Vielfältig sind in der Altmark die gemeinsam in der Dorfgemeinschaft gefeierten Feste, doch im Pfingstfest sah der Heimatforscher Hanns H. F. Schmidt bei seinen Forschungen einen besonderen Höhepunkt im Jahresablauf. Vor allem im Hansjochenwinkel bei Dülseberg, Bonese, Höddelsen und Schölau sind viele Bräuche bis heute erhalten geblieben.

Knochen symbolisch an einen Galgen gehängt

Vielerorts steckte man 14 Tage vor dem Fest ein Stück Weideland ab, auf das kein Schaf mehr durfte. Danach sangen die Jungen im Dorf einen Vers, in dem sie um „tein Eier“ baten. Zu Pfingsten stand dann ein Wettreiten statt, dessen Sieger „Dauschlöpper“ und dessen Verlierer „Pfingstkäm“ hießen. Es wurde auch ein Galgen aufgestellt, an dem zum Schluss des Festes jeder so viele Knochen wie möglich hängte.

Der mit frischen Blumen geschmückte Pfingstochse (l.) in Schmölau wiegt manchmal sogar über einen Zentner.

In einigen Dörfern steckte man ebenfalls eine Pfingstweide ab, hier fand jedoch kein Wettreiten, sondern ein Ringkampf statt. Auf der Pfingstweide gab es sowohl einen Pfingstlauf als auch ein Pfingstreiten. Dessen letzter Teilnehmer, der sogenannte Molitz, bekam ein aus Stroh geflochtenes Band ums Knie gebunden, wurde von Haus zu Haus geführt und musste um Eier betteln. In Groß Wieblitz, so berichten Heimatforscher, stellte eine Birke, also ein Maienbusch das Ziel des Wettrennens dar. Der Sieger wurde König genannt und mit einem Blumenkranz geschmückt. Der Letzte des Rennens sammelte beim Ummarsch durch das Dorf an einem Stock die Würste als „Pfingstkäm“.

In Bonese geht es mit Mann und Maus seit Jahren mit dem Pfingstspieß von Haus zu Haus. Fotos: zuber

Eduard Duller trug folgende Pfingst-Begebenheiten zusammen: Demnach wurden die Häuser innen und außen mit Birken geschmückt. In einigen Orten war es Brauch, das Vieh nach dem Winter erstmals auf die Weiden zu treiben. Das erste auf der Pfingstweide angekommene Tier wurde mit einer „Dausleipe“ geschmückt, dessen Treiber Tauschlepper genannt. Wer als Letzter auf der Weide ankam, war der Pfingstkäm oder „der Bunte“.

Fliederblüten im Flur als Glücksbringer

Der mit viel frischem Grün geschmückte und durchs Dorf geführte Pfingstkerl oder Pfingstochse war früher noch in zahlreichen Wendendörfern um Salzwedel und Tradition. Diese hat sich bis heute unter anderem in Schmölau erhalten. Der ganze Ort ist auf den Beinen. Rund einen Zentner schwer ist die prächtige Pfingstkerl-Pyramide. Frauen und Mädchen haben das Ochsen-Kostüm mit Blumen, Farnwedeln und Schilfgras liebevoll geschmückt.

Kinder führen den Schmölauer Pfingstumzug unter Glockengeläut an. Sie bringen, so ist es seit Jahrzehnten Brauch, den Bewohnern „Glück ins Haus“. Als Dankeschön gab es von den Einwohnern einen Imbiss oder einen kleinen Umtrunk am Gartenzaun. Das alles spornt auch den Pfingstochsen trotz seines Zentner schweren Kostüms zu einem Tänzchen an, der dann auch noch ein zufriedenes kuhähnliches Brüllgeräusch von sich gibt.

Mit einem weißen Schleier und einem prächtigen Gefolge an ihrer Seite geht die kleine Pfingstbraut im Diesdorfer Ortsteil Dülseberg von Haus zu Haus. Mit diesem traditionellen Brauch pflegen die Dülseberger auch heute noch die historischen Überlieferungen ihrer Vorfahren. Die Braut streut violette und weiße Fliederblüten als Glücksbringer in jeden Hausflur. Dazu überbringt die Braut den Bewohnern des Hofes die besten Pfingstgrüße.

In den Dörfern rund um Salzwedel war es zudem Brauch, den geschmückten Pfingstkranz zu reiten. Wer ihn erfolgreich von seiner Stange herunterreißt, war König und bekam ein von den Mädchen des Ortes besticktes seidenes Tuch. Johann Friedrich Danneil berichtet, dass in einigen Dörfern die Viehmägde sich im Wettstreit beim besonders schnellen Austreiben der Kühe auf die Pfingstweide maßen. Das letzte Mädel, also die „bunte Kuh“, war noch lange Zeit nach Pfingsten Zielscheibe derber Witzeleien im Dorf. Laut Danneil wird an drei Tagen Pfingsten gefeiert: Am zweiten und dritten Tag wird getanzt und Pfingstbier getrunken. Dabei ist es Brauch, dass die Jungens das Bier bezahlen und die Mädels die Musik.

Quellenangabe: Altmarkkreis Salzwedel vom 15.05.2024, Seite 5

Interesse an einem kostenlosen Testzugang zum ePaper? Bestellen Sie hier: https://meinabo.az-online.de/abo/#abo-pricing . Der Test endet automatisch. 

Kindertagesstätte „Haus der kleinen Hände“ wird 40

Kindertagesstätte „Haus der kleinen Hände“ wird 40

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe (ehemalige) Kinder und Erzieherinnen der Kita Bonese,

unsere Kindertagesstätte „Haus der kleinen Hände“ kann in diesem Jahr auf 40 Jahre Geschichte zurückblicken. Diesen besonderen Anlass wollen wir natürlich nutzen, um ihn gebührend zu feiern.

Am 13.04.2024 ab 11 Uhr laden wir, der Förderverein „Kinder vom Lehnchenstein e.V.“ und das Team der Kita Bonese, Sie herzlichst ein, bei unserer Jubiläumsfeier Gast zu sein.

Bei Bratwurst vom Grill und kühlen Getränken sowie Kaffee und Kuchen blicken wir zurück auf die Geschichte der Kita Bonese. Für die Kleinen, die an diesem besonderen Tag die Größten sind, stehen Hüpfburg, Kinderschminken, das Feuerwehrauto und eine Strohburg zum Vergnügen bereit.

Wir freuen uns darauf, dass Sie den Tag nutzen werden, um mit uns Vergangenes Revue passieren zu lassen und eine schöne Zeit in der Kita „Haus der kleinen Hände“ zu erleben.

Ihr Förderverein „Kinder vom Lehnchenstein e.V.“ und das Team der Kita Bonese

Der Spielplatz am Fußballfeld

Der Spielplatz am Fußballfeld

Ein neu gegründeter Förderverein möchte in Bonese und Umgebung Geld für Kinderinvestieren, Aktionen planen und auch die örtliche Kindertagesstätte unterstützen.

#BONESE Die Unterstützung der Kita Bonese, der Bau und Erhalt von Spielgeräten und die Organisation von Aktionstagen hat sich der neugegründete Förderverein „Kinder vom Lehnchenstein“ auf die Fahnen geschrieben. Initiatoren sind Eltern, deren Kinder die Kita besuchen. Sie hoffen aber auf viele Mitstreiter, denen das Wohl und die Entwicklung der Kinder in Bonese und den umliegenden Orten am Herzen liegt.

Christopher Bode (von links), Elsa, Jenke und Gesa Goedecke sowie Maleen Zschiesche am Boneser Sportplatz: Dort möchte der Förderverein einen Spielplatz errichten lassen. FOTO: MARCO HEIDE

„Ausgangspunkt für die nun erfolgte Vereinsgründung war das Jahr 2018, als erstmals der Gedanke aufkam, in Bonese einen Spielplatz zu bauen“, erzählt Christopher Bode, Vorsitzender des Fördervereins. Der Gemeinderat hatte damals darauf verwiesen, dass sich niemand um einen Spielplatz kümmern könne und ein Förderverein gegründet werden müsse, der die Verantwortung für die Pflege übernehme.

Ein weiterer Anstoß war, dass Ende 2022 drei Erzieherinnen zum Juni 2023 in der Kita Bonese gekündigt hatten. „Für uns Eltern war das ein Weckruf. Wenn wir etwas wollen, müssen wir selbst aktiv werden“, erklärt Christopher Bode. Am 14. November war die Gründungsversammlung. Seit Januar ist der Verein eingetragen und gemeinnützig.

Während der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Bode über die Entwicklungen und fragte nach, ob die Gemeinde Flächen für einen Spielplatz zur Verfügung stellen würde. Er rannte mit seinem Anliegen offene Türen ein. Bedingung ist, wie bereits 2018 mitgeteilt, dass ein Verein die Verantwortung für das Areal übernehme. Auf die Frage, wo die Spielmöglichkeit entstehen sollen, erklärte Christopher Bode, dass der Verein den Spielplatz am Boneser Sportplatz sehe. Dähres Bürgermeister Bernd Hane zeigte sich offen für die Anliegen des Vereins, verwies aber darauf, dass es in diesem Jahr noch nichts mit dem Spielplatz werde, da es auch 2024 keine Haushaltssatzung für die Gemeinde geben werde, sodass Investitionen in freiwillige Aufgaben – dazu würde ein Spielplatz zählen – nicht möglich sind. Der Verein will nun die Zeit nutzen, um Informationen für den Spielplatzbau zu sammeln. Ziel sei es, dass die Geräte im Sommer 2025 stehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist aktuell, weitere Mitglieder zu gewinnen. So wurden in der Kita und in den umliegenden Orten Infozettel mit Mitgliedsanträgen verteilt. „Wer nicht Mitglied werden, uns aber trotzdem unterstützen möchte, kann uns eine Spende zukommen lassen“, sagt Christopher Bode. Aktuell zählt der Förderverein acht Mitglieder. „Wir gehen aber davon aus, dass wir nach dem Verteilen der Infozettel und Mitgliedsanträge in den kommenden Wochen noch einiges an Rücklauf erhalten werden“, ist sich Bode sicher.

Ostereiersuche geplant

Neben dem Spielplatz ist auch die Kita kurzfristig im Fokus. Die Gestaltung der Grünanlage, die Anschaffung von Spielgeräten: Der Förderverein wolle mit seinen Zuwendungen den Handlungsspielraum der Erzieherinnen erweitern, berichtet er. Darüber hinaus geistern erste Veranstaltungsideen durch die Köpfe. Eine Ostereiersuche am Lehnchenstein oder eine Schnitzeljagd möchten die Ehrenamtlichen perspektivisch anbieten. Wer sich im Förderverein engagieren oder weitere Infos erhalten möchte, kann eine E-Mail an kindervomlehnchenstein@web.de schicken oder eine WhatsappNachricht an 0151/22309863. Ansprechpartner sind neben Christopher Bode die Vorstandsmitglieder Tina Knack (Bonese), Gesa Goedicke (Lagendorf), Marleen Zschiesche (Bonese) und Kristina Hixt (Schmölau).

VON MARCO HEIDE Die Volksstimme empfiehlt vom 04. März 2024 den Artikel Der Spielplatz am Fußballfeld https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXFwY0FxU01PMVpNYWhrVC9HRHJIbWJFVitOZWJWQ3BuSENtSVVHOGNkRGx1dkZYdTd6Q3NVbVNEcE9Wd2xFdHlNYmNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

Seniorenweihnachtsfeier im DGH Bonese

Seniorenweihnachtsfeier im DGH Bonese

Am 06.12.2023 findet wieder die traditionelle Seniorenweihnachtsfeier im DGH Bonese statt, wozu alle Senioren der Gemeinde Dähre herzlich eingeladen sind.
Da es schon einige Nachfragen gab, wird an diesem Nachmittag der Film über die 800-Jahr-Feier im September gezeigt, welcher durch den Offenen Kanal Salzwedel sowie Jörg Reimer erstellt worden ist.
Der Film dauert gut eine Stunde und wird dann unterbrochen von einer kleinen Kaffeepause.

Weiterhin wird unser Bürgermeister auf seiner Posaune weihnachtliche Ständchen blasen und Eduard de Beurs zum Tänzchen aufspielen. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee, Kuchen und Getränken gesorgt.

Wir möchten Euch bitten, in Euren Ortsteilen, unter Freunden, Bekannten, Nachbarn etc. ordentlich Werbung zu machen, gerade in Hinblick auf die Filmvorführung.


Auch der Flyer im Anhang darf ordentlich geteilt werden.

Drei Wehren, ein gemeinsames Ziel

Drei Wehren, ein gemeinsames Ziel

Ortswehren Lagendorf, Bonese und Schmölau-Holzhausen zeigten gemeinsam ihr Können

#Lagendorf – Drei Wehren aus dem westlichen Teil der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf verfolgen ein gemeinsames Ziel: Menschen in Not zu helfen. Die Ortswehren Lagendorf, Bonese und Schmölau-Holzhausen bilden bereits seit Jahren ein gut eingespieltes Team. Am Sonnabend zeigten sie am Lagendorfer Spritzenhaus ihr Können mit einer tollen Schauübung für das Publikum, die Lagendorfs Wehrchef Frank Schültke für alle Besucher kommentierte.

Daniel Nieswandt (l.) leitete den Einsatz. Die Feuerwehren luden zum ersten gemeinsamen Tag der offenen Tür ein.

„Bei der Schauübung bildeten die Kameraden aus unserer Wehren einen gemeinsamen Angriffstrupp, der von einer simulierten Leitstelle aus gesteuert wurde“, erklärte Schültke den Besucherinnen und Besuchern. Simuliert wurde ein Brand in einem Gebäude mit dicken Rauchschwaden, die aus dem benachbarten Lagendorfer Spritzenhaus kamen.

Von dort musste auch eine vermisste Person gerettet werden, was die Aufgaben des Feuerwehr-Angriffstrupps vor große Herausforderungen stellte. Letztlich konnten sie diese aber mit Bravour meistern.

Tolle Schauübung: Das Bergen eines Verletzten aus dem brennenden Haus wurde in Lagendorf simuliert. 
Fotos (2): Kai Zuber Altmarkzeitung

Daniel Nieswandt leitete den Einsatz zur Demonstration der Einsatzbereitschaft. Dähres Gemeindewehrleiter Hans-Heinrich Bromann simulierte die zentrale Leitstelle, mit der auch im Ernstfall das Vorgehen der Rettungskräfte abgestimmt werden muss.

Zahlreiche Zaungäste verfolgten das Geschehen auf der Wiese am Gerätehaus, bevor es dann im Zelt bei bestem Wetter zum gemütlichen Teil überging. Hintergrund: Die befreundeten Nachbar-Feuerwehren aus Bonese, Schmölau-Holzhausen und Lagendorf luden zum ersten gemeinsamen Tag der offenen Tür ein.

Verschiedenste Technik wurde vorgeführt und konnte vor Ort besichtigt werden. Spiel und Spaß für Groß und Klein waren außerdem ebenfalls garantiert.

Quellenangabe: Von Kai Zuber – Altmarkkreis Salzwedel vom 12.06.2023, Seite 4

Interesse an einem kostenlosen Testzugang zum ePaper? Bestellen Sie hier: https://meinabo.az-online.de/abo/#abo-pricing . Der Test endet automatisch. 

Seniorenfeier nach 2G-Regel

Seniorenfeier nach 2G-Regel

Eine Weihnachtsfeier, an der geimpfte und genesene Senioren aus der Gemeinde Dähre teilnehmen können, soll am Mittwoch, 1. Dezember, ab 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Bonese gefeiert werden. Das kündigte Bürgermeister Bernd Hane an. Der Nachweis fürs Einhalten der 2G-Regel werde kontrolliert und müsse schriftlich bestätigt werden. Wer teilnehmen möchte, sollte sich bis spätestens 22. November bei den für den jeweiligen Ortsteil zuständigen Ratsmitgliedern anmelden. Anmeldungen per aber auch E-Mail sind unter gemeinde.daehre@vg-beetzendorf.de oder info@gemeinde-daehre.de möglich. Ansprechpartner sind zudem Bernd Hane, Telefon 0172/ 3 05 12 64, und Kerstin Fritzlar, Telefon 0175/3 21 18 81.

Der Gemischte Chor Dähre konnte auch ohne Dirigent mit seinen Gesangskünsten überzeugen. Foto: David Schröder VOLKSSTIMME
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner