Abbendorfer Kita-Knirpse haben sich in ihren Ausweich-Quartieren eingelebt / Park-Chaos bleibt aus
Bornsen/Dähre l „Wir haben in Absprache mit dem Kreis-Jugendamt das Beste für die Kinder herausgeholt“: Das sagt Anja Schrader, stellvertretende Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf. Denn das Betreuen auf einer Baustelle wäre nicht möglich gewesen.
In Abbendorf entsteht nicht nur ein neues Gebäude für die integrative Kita Im Wiesengrund, das künftig mehr Platz bietet. Parallel dazu wird der Altbau saniert. Das bedeutet Lärm und Dreck. „Momentan liegen wir noch im Zeitplan“, berichtet sie. Wenn alles klappt, kann die Einrichtung Anfang des nächsten Jahres wieder bezogen werden.

Papa Stefan Gerstner hat aus dem von der Verbandsgemeinde gekauften Material ein Auto gebaut, das die Abbendorfer Kita-Kinder auf dem Spielplatz in Bornsen nutzen können.
Bis dahin müssen die Eltern mit ihren Kindern andere Kitas ansteuern. 30 Knirpse, die Jüngsten aus dem Kindergarten, haben ihr Zuhause auf Zeit in der Kita Haus der Zwerge in Bornsen gefunden. „In solch einer Situation müssen wir zusammenhalten“, sagt die dortige Leiterin Kerstin Tanke. Für die Gäste sind extra Räume hergerichtet und der Spielplatz erweitert worden. Die Mädchen und Jungen malen und spielen nach dem Frühstück. Dann geht es hinaus. Der zusätzlich aufgestellte Zaun um die Tobefläche werde später nach Abbendorf umgesetzt, erzählt Anja Schrader. Das Klettergerüst sei mitgebracht worden. Zudem gebe es einen Sandkasten. „Wir haben auch Hilfe von Stefan Gerstner erhalten. Er ist Elternkuratoriumsmitglied in der Bornsener Kita“, schildert die Vize-Bürgermeisterin und fügt hinzu: „Wir haben Material zur Verfügung gestellt. Daraus hat er ein prima Auto gebaut, mit dem die Kinder sehr gern spielen.“ Eltern hätten zudem Wasserspielzeug für die heißen Tage spendiert, für die Erfrischung zwischendurch.
Der Umzug im Juni sei unkomplizierter verlaufen als gedacht. „Auch wenn es für die Kollegen ein Kraftakt war“, merkt Anja Schrader an und dankt gleichzeitig für das Engagement während der Bauzeit in der heimischen Kita, aber auch den Eltern für deren Verständnis. Aus den etwas engeren Platzverhältnissen werde das Beste gemacht, lobt sie.
Unterstützt worden sei die Verbandsgemeinde auch von den Regionalbereichsbeamten. „Wir hatten Angst, dass hier in Bornsen ein Chaos ausbricht beim Bringen und Abholen der Kinder. Die Polizisten haben kontrolliert und die Eltern gebeten, im Kreis zu fahren. Das klappt ganz gut“, berichtet Anja Schrader. Die gleiche Befürchtung hätten die Eltern der Dährer Kita-Kinder geäußert, in deren Einrichtung ebenfalls Mädchen und Jungen aus Abbendorf betreut werden. Doch auch dort habe es zum Glück keine nennenswerten Schwierigkeiten gegeben.
„Hier ist das Areal weiträumiger“, merkt die Vize-Bürgermeisterin bei der Stippvisite bei den „Waldfrüchtchen“ in Dähre an. Die Hausmeister haben einen zusätzlichen Sandkasten errichtet, damit ausgiebig gespielt werden kann. Die Krippenkinder aus Abbendorf sind auf Zeit in den neu gebauten Bewegungsraum gezogen. „Die ersten zwei Tage waren schwierig“, merkt Erzieherin Katharina Schwerin an, während sie Äpfel für die Obstmahlzeit schneidet. Aber jetzt sei alles gut. Möbel wie die Wickelkommode seien aus Abbendorf mitgebracht worden, schildert Anja Schrader.
Die Kinder, die im nächsten Jahr zur Schule kommen, werden in der „Puppenkiste“ betreut. Beim Besuch der Vize-Bürgermeisterin ist der Raum jedoch verwaist. „Sie sind gerade im Waldbad zum Kneipen“, wissen die Erzieherinnen. Ein Angebot, das es auch in Abbendorf gibt. Hier kann die benachbarte Freizeitstätte genutzt werden – sehr zur Freude der Kleinen.
Angeschafft worden seien auch Container, in denen Spielzeug gelagert werden kann, sagt Anja Schrader. Denn dafür fehle in den Räumen der Platz.
Dann gehen ihre Gedanken wieder zur Baustelle nach Abbendorf. Die Mitarbeiter der beauftragten Firmen würden gut arbeiten. Allerdings berge solch ein Altbau auch Überraschungen. „Die Dachbinder müssen neu gemacht werden. Sie sind morsch. Das ist jetzt erst festgestellt worden“, beschreibt die Vize-Bürgermeisterin. Die Hoffnung, dass alles pünktlich fertig wird, bleibt.