Wie 92 Kinder eine kurzweilige Kirchen-Ferienwoche im Dährer Waldbad verleben

Das Kids-Camp der evangelischen Kirche im Waldbad Dähre erfreut sich großer Beliebtheit. 92 Mädchen und Jungen sind dabei, weitere stehen auf der Warteliste.
Von Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Hannah Höpner, Rike Ehrecke und Nina Tödter signierten gegenseitig zur Erinnerung ihre selbst gestalteten Stoffbeutel. Fotos: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Dähre l „Für gut 130 Leute zu kochen ist eine ganz schöne Herausforderung“, erzählt Juliane Wende, die in dieser Woche im Kids-Camp der evangelischen Kirche für die Küche verantwortlich ist. Die Rezepte im Internet seien für maximal 100 Personen ausgelegt. „Da muss halt umgerechnet werden“, fügt sie hinzu und schneidet den Salat fürs Abendbrot. Grießbrei, Nudeln mit Tomatensoße, bunte Reispfanne, Käsespätzle und Kartoffelbrei mit Würstchen haben mittags gemundet. Doch allein würde sie die Aufgabe nicht erfüllen können. Sie hat viele fleißige Helfer an ihrer Seite. Einer davon ist Hagen Lampe aus Ellenberg, der sich für den Dienst in der Küche „Zum feurigen Suppentopf“, wie ein Schild verrät, beworben hat. „Im Vorjahr war ich noch als Teilnehmer dabei, diesmal als Teamer“, erzählt der Junge. Das Kochen mache ihm Spaß, auch wenn es manchmal hektisch zugehe, aber das Schnibbeln sei nicht ganz so seine Sache, gibt er zu.

 

Die Mädchen übten für einen akrobatischen Auftritt. Die Figuren dachten sie sich während der Workshops aus. Fotos: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Das Kids-Camp gebe es jetzt zum vierten Mal im Dährer Waldbad, erzählt Gemeindepädagoge Friedhelm Wende von der Jugendkirche Salzwedel, der gemeinsam mit seinen Kolleginnen Doreen Maier (Bereich Kalbe) und Susanne Gätzschmann (Bereich Oebisfelde) dafür verantwortlich zeichnet. „Wir haben 2016 mit 40 Kindern teilgenommen. Im Jahr darauf waren es 60, im Vorjahr 70. In diesem Jahr sind es 92 Teilnehmer – und eine Warteliste dazu“, schildert er. Die Mädchen und Jungen würden aus dem gesamten Kirchenkreis Salzwedel, aber auch aus den Regionen Magdeburg, Stendal, Hannover und der Ost-Altmark kommen. Ihnen zur Seite stehen 41 Betreuer, davon nur fünf Erwachsene.

„Ende Mai haben wir einen Planungstag gehabt, um alles abzusprechen. Da die Gertraudenkapelle noch nicht fertig ist, mussten wir in den Lorenzsaal ausweichen, um Platz für alle zu haben“, berichtet Friedhelm Wende. Er ist den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement genauso dankbar wie den Dährer Gastgebern.

Jannes Birkholz sägte ein Stück Holz für einen Gebetswürfel ab, der dann mit Sprüchen beklebt wurde. Fotos: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Während des einwöchigen Aufenthaltes geht es um den Glauben, aber auch ums Kennenlernen, Spiel und Spaß. An zwei Nachmittagen unterbreiten die Teamer Workshop-Angebote. Lisan Paula Künzl aus Salzwedel und Elisabeth Schulze aus Oebisfelde haben beispielsweise zur Akrobatik eingeladen. „Ich bin das dritte Mal dabei. Es hat jedes Mal Spaß gemacht. Allein die Freude der Kinder zu sehen, das gefällt mir sehr gut“, erzählt die Hansestädterin. Auch die junge Oebisfelderin, die ebenfalls zum dritten Mal am Camp in Dähre teilnimmt, schöpft aus dem Kinderlachen Kraft. Es sei eine Herausforderung im positiven Sinne, mit den Kindern gemeinsam etwas zu erarbeiten. Für die Fußballtrainerin, die sich auch kirchlich engagiert, bietet der Aufenthalt noch einen besonderen Höhepunkt: „Hier konnte ich in dieser Woche meinen Rettungsschwimmer machen. Den brauche ich für mein Polizeistudium.“ Dann wird weiter fleißig an der Pyramide geübt.

Draußen sägt derweil Jannes Birkholz aus Salzwedel ein Stück Holz ab. Aus diesem soll ein Gebetswürfel entstehen. „Mir gefällt es hier gut, weil man so viele Sachen machen kann“, sagt er zu seiner ersten Teilnahme. Am besten gefalle ihm das Baden, fügt er hinzu. Teamer Jonas Schrader aus Oebisfelde passt auf, dass beim Sägen nichts passiert.

Eine Unterschrift als Erinnerung

Im Zelt nebenan werden Stoffbeutel bemalt. Hannah Höpner aus Salzwedel und Nina Tödter aus Wallstawe, die sich aus der Schule kennen, haben sich mit Rike Ehrecke aus Kaulitz angefreundet. Sie unterschreiben gegenseitig auf ihren Beuteln – als Erinnerung an eine schöne Woche.

Am heutigen Sonnabend wollen sie den Eltern vorm Abholen zeigen, was sie in der gemeinsamen Woche alles geübt haben. Dann gibt es noch ein besonderes Abschiedsessen: Hotdogs. „Da werden wir Fließband-Arbeit machen und jedem den Wunsch erfüllen, den er hat“, verrät Juliane Wende im Vorfeld.

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