Zwölf Schüler der Dährer Sekundarschule nehmen am Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ teil

Das Selbstwertgefühl steigern, Zweifel abschütteln und das Lernen lernen: Im Diesdorfer Jugendclub nahmen in den vergangenen zwei Wochen zwölf Sekundarschüler an einem besonderen Programm teil.

Kinder, Jugendliche und ihre Familien blicken auf eine harte Zeit zurück: Schulen waren unter anderem über ein Jahr oftmals ganz oder teilweise geschlossen. Dadurch haben die Mädchen und Jungen nicht nur viel Lernstoff versäumt, sondern konnten häufig nicht ihre Freunde persönlich treffen, Sport treiben, anderen Freizeitaktivitäten nachgehen und mussten oftmals zurückstecken. Auch beim Lernen, da es ihnen vielleicht auch nicht möglich war, den Unterrichtsstoff im Distanzunterricht gezielt zu verinnerlichen.

Entweder gemeinsam oder alleine durften die Schüler ihre Aufgaben erledigen. Überprüft wurden diese von Lehrern der Kreisvolkshochschule, die die Kinder betreut haben. Fotos: Von Malte Schmidt VOLKSSTIMME

Um einigen Schülern die Möglichkeit zu geben, sich in einem ruhigen Umfeld individuell in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch zu verbessern, nahmen der Jugendclub in Diesdorf sowie die Sekundarschule in Dähre in Kooperation an „Aufholen nach Corona“ teil. Dabei handelt essich um ein Aktionsprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Idee ermöglicht schnelles Reagieren

„Wir hatten vorherschon diese Idee und konnten dann schnell reagieren, als dieses Aktionsprogramm beschlossen wurde, und einen Antrag stellen“, berichtete Torsten Neumann, Leiter des Jugendclubs, am Donnerstagmorgen. Er und Katrin Bernickel, Schulsozialarbeiterin an der Dährer Sekundarschule, organisierten das zweiwöchige Angebot zusammen, an dem zwölf Jugendliche der Dährer Bildungsstätte teilnahmen.

Ziel war es, dass die Schüler in Ruhe an ihren „Baustellen“ arbeiten können. „Vorab haben die Lehrer der Schüler individuell Aufgaben für sie zusammengestellt. Unter anderem suchten sie Buch- oder Arbeitsheftseiten heraus und stellten Aufgaben zusammen, die die Schüler lösen können“, erklärte Katrin Bernickel, die sich bei der Schulleitung der Dährer Einrichtung, aber auch bei den Lehrern sehrfür deren Engagement bedankt.

Täglich wurde im Diesdorfer Jugendclub gemeinsam gefrühstückt. Dabei unterhielten sich die Schüler mit den Pädagogen und Lehrern darüber, in welchen Bereichen sie sich verbessern möchten. Fotos: Von Malte Schmidt VOLKSSTIMME

Die Kursleitung für die jeweiligen Fächer übernahmen Lehrer, die sonst an der Kreisvolkshochschule tätig sind. Sie nahmen sich die Zeit, um auf die Teilnehmer einzugehen und ihnen in Mathematik, Englisch und auch Deutsch unter die Arme zu greifen. „Wir haben dabei darauf geachtet, dass die Nachhilfe in den Ferien und auch nicht im Schulgebäude stattfindet“, erzählte Torsten Neumann und erklärte, warum: „Es hätte sich für die Schüler eher wie eine Strafe angefühlt, in den Ferien in die Schule gehen zu müssen. Das wäre psychologisch der falsche Ansatz gewesen.“ Deswegen waren sich Torsten Neumann und Katrin Bernickel einig, dass die Nachhilfezeit im Jugendclub stattfinden soll. „Hier haben die Mädchen und Jungen bessere Lernbedingungen und es ist familiärer. Hinzu kommt, dass nach dem Unterricht Freizeitaktivitäten angeboten wurden“, schilderte Katrin Bernickel.

Los ging es für die Teenager, Pädagogen und Lehrer täglich stets mit einem gemeinsamen Frühstück. „Das war uns wichtig“, sagte die Schulsozialarbeiterin. Denn Fragen wie „Was nehmt ihr euch heute vor?“, „Auf welche Gebiete des Fachs wollt ihr euch konzentrieren?“ und „Wie fühlt ihr euch heute?“ waren dabei allgegenwärtig. „Damit jeder gut strukturiert in den Tag geht“, fügte sie hinzu.

Neben den Unterrichtsfächern standen zahlreiche Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Unter anderem ein Besuch im Klimahaus Bremerhaven und im Naturkundemuseum Berlin, wie Torsten Neumann erzählte.

Auch Sporteinheiten in der Einrichtung und auf dem Außengelände machten den Teilnehmern sehr viel Spaß. „Wichtig war uns, dass wir in den zwei Wochen das Selbstwertgefühl der Schüler steigern und ihnen zeigen, dass sie mit richtigem Lernen Erfolg haben können.“

Inwiefern haben die zwei Wochen den Lernenden etwas gebracht? Die Schüler kamen motiviert in den Jugendclub, hatten Lust auf die Nachhilfestunden und wussten irgendwann, dass sie es für sich machen, schätzten Katrin Bernickel und Torsten Neumann ein. Für Schüler, die eventuell mit Selbstzweifeln zu kämpfen hatten, waren die beiden jeden Tag individuell da, um sie zu stärken und ihnen Mut zuzusprechen. Und siehe da, auch diese Schüler konnten sich dann über Erfolge beim Lernen freuen. „Sie sollen die Erfahrung machen, dass sie was können und das Lernen lernen“, erklärte Torsten Neumann.

Das Projekt fand in Kooperation mit der Schulleitung und dem Kollegium der Dährer Sekundarschule sowie mit Lehrern der Kreisvolkshochschule in Salzwedel statt. Finanziert wurden die Kursleiter aus dem Budget der Sekundarschule, welches dafür aufgestockt wurde. Die Freizeitaktivitäten und Ausflüge wurden mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen, Jugend finanziert.

Quelle: Von Malte Schmidt VOLKSSTIMME

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