Militär-Fan Rainer Axmann macht Frühjahrsputz an Dahrendorfer Refugium
VON KAI ZUBER ALTMARKZEITUNG
Dahrendorf – Wenn am alten DDR-Grenzturm die Sonne aufgeht, dann geht auch bei Turmbesitzer Rainer Axmann das Herz auf. Der Militär-Fan aus Gifhorn macht derzeit Frühjahrsputz an seinem Dahrendorfer Refugium.
„Zum Glück hat das Gebäude die starken Winterstürme gut überstanden“, erzählte er der AZ nach einer ersten Bestandsaufnahme. Jetzt zu Corona-Zeiten bleibt wegen der Kontaktsperre für Rainer Axmann viel Zeit, sich um seinen Liebling aus Stahlbeton zu kümmern, den er nach und nach zu einem Hingucker und Besuchermagneten am „Grünen Band“ gestalten will.
Mit dem „Wolf“ steht Militärliebhaber Axmann am Turm auf Du und Du: Der echte Wolf streift nachts des Öfteren um das vierstöckige Gebäude mit neu gestalteter Aussichts- und Sonnenterrasse. Der andere „Wolf“ ist ein geländegängiges Fahrzeug von der Bundeswehr. „Das habe ich für 10000 Euro ausrangiert von der Truppe gekauft, und wenn der urige Mercedes-Diesel-Geländewagen jetzt bei mir vor dem Turm steht, dann ist das natürlich ein toller Hingucker“, schwärmt Axmann von seinem Allrad-Gefährt. 2017 hatte der Gifhorner den alten Dahrendorfer Grenzturm samt 1000 Quadratmeter Wiese gekauft. Heute ist das Objekt seine private „Spielwiese“, auf der sich der 58-Jährige austoben kann. „BT44“ – so hieß der Turm zu DDR-Zeiten im Fachjargon der Grenzer.
Ziel ist es, den Urzustand herzustellen
Die Wiederherstellung des Urzustandes ist Axmanns erklärtes Ziel. Für Besucher ist der Turm, welcher 1967 gebaut wurde, auf Anfrage zu besichtigen. Für Motorradtreffen ist das Bauwerk bereits jetzt ein Meilenstein. Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall haben die Dahrendorfer und ehemalige Grenzer noch jede Menge Geschichten auf Lager – so etwa, dass die Soldaten seinerzeit während ihrer Acht-Stunden-Schichten im Grenzstreifen in Massen die Pilze gesammelt haben. Pfifferlinge und Maronen gediehen nämlich zwischen Maschendraht, Minenfeldern und Selbstschussanlagen prächtig.
Zum Dahrendorfer Grenzturm führt noch heute eine 200 Meter lange Lochbetonplatte als Kolonnenweg. 578 solche Türme gab es vor der Wende. Heute sind nur wenige von ihnen so gut erhalten, wie der Dahrendorfer, der am 1400 Kilometer langen „Grünen Band“ ein echtes Schmuckstück darstellt. zu