Dähres Bürgermeister blickt auf Vorhaben, die für die Gemeinde in diesem Jahr wichtig sind
Eine Photovoltaik-Anlage fürs Waldbad, die noch fehlt, der Einsatz von Bürgern und Vereinen, aber auch knappe Finanzen: Darüber und über weitere Themen sprach Volksstimme-Redakteurin Anke Pelczarski mit Dähres Bürgermeister Bernd Hane.
Volksstimme: Welche Vorhaben stehen ganz oben auf der Wunschliste der Gemeinde Dähre für dieses Jahr?
Bernd Hane: Die wichtigste Aufgabe ist es, in allen 17 Ortsteilen Ordnung und Sauberkeit zu garantieren. Wir haben 30 Kilometer kommunale Straßen und 30 Hektar kommunaler Flächen, die es zu erhalten und zu pflegen gilt. Hinzu kommen 15 Friedhöfe in der Gemeinde. Das ist eine echte Mammutaufgabe, die wir zu stemmen haben. Allerdings: Wenn kein Geld mehr für Personal da sein sollte, dann könnte das düster aussehen.
Auch mit Personal ist das sicher nur schwer zu schaffen. Wie könnte es etwas Unterstützung geben?
Wir bauen auf unsere Bürger, die wir gern weiter motivieren möchten, sich mit um ihre Ortsteile zu kümmern. Es gibt viele Leute, die aus eigenem Antrieb über die Straßenreinigung hinaus die benachbarten Flächen mit sauber halten. Lobenswert finde ich auch, dass Bewohner verschiedener Orte als Gemeinschaft wirken, zum Beispiel Aufräumaktionen starten. Wir sind als Gemeinde darauf angewiesen, dass die Bürger in ihren Ortsteilen mit anpacken, was allen weiterhilft.
Da gibt es in Ihrer Gemeinde noch einen besonderen Leuchtturm…
Das ist unser Waldbad, das wir uns auch nur leisten können dank des ehrenamtlichen Engagements nicht nur der Mitglieder des Fördervereins. Dadurch gelingt es uns, mit einem geringen Zuschuss aus der Gemeindekasse zurechtzukommen. In diesem Jahr rechnen wir mit einem Defizit von 20 000 Euro. Es muss einiges investiert werden.
Die Gemeinde Dähre, die am 1. Januar 2009 entstanden ist, hat 17 Ortsteile. Wie schätzen Sie den Stand des Zusammenwachsens ein? Wie kann dieser Prozess weiter vorangebracht werden?
Das Zusammenwachsen wird immer besser. Ich denke, nach 13 Jahren haben alle akzeptiert, dass es die jetzt existierende Gemeinde Dähre gibt.
Wie gelingt es dem Rat, dass alle Ortsteile von dem Geld, das für Investitionen zur Verfügung steht, profitieren? Wie werden Schwerpunkte gesetzt?
An Investitionen ist derzeit nicht zu denken. Wir sind dabei, mit den finanziellen Mitteln das zu erhalten, was wir haben. Während der Haushaltsberatung werden im Rat die Wünsche zusammengetragen. Gut ist, dass die Mitglieder aus vielen Ortsteilen unserer Gemeinde kommen.
Wie sieht es aktuell mit der finanziellen Situation der Gemeinde aus? Wie ist der Blick in die nahe Zukunft diesbezüglich?
Die finanzielle Lage der Gemeinde ist angespannt. Wir sind auf Schlüsselzuweisungen angewiesen und können nicht von Gewerbesteuereinnahmen profitieren wie andere Kommunen. Auch die Investitionszulage benötigen wir.Irgendwann werden wir aber vor der Frage stehen, die Steuern hochsetzen zu müssen.
Das Leben in der Gemeinde Dähre wird auch lebendig durch das Wirken von Vereinen. Wie gelingt die Kooperation? Woran ist das zu merken?
Wir sind stolz darauf, viele Vereine zu haben, aber auch traurig darüber, dass es den gemischten Chor nicht mehr gibt. Die Sangesgemeinschaft war für viele Leute eine Heimat. Doch da diese immer älter geworden sind und Nachwuchs fehlte, hat er sich leider aufgelöst. Der Förderverein Waldbad Dähre ist derzeit der mitgliederstärkste Verein in unserer Gemeinde. Froh bin ich auch, dass es durch den neugegründeten Heimatverein in Schmölau auch dort wieder einen Ansprechpartner gibt. Wir werden die Vereine, wie es uns möglich ist, auch finanziell unterstützen. Das nächste Vorhaben ist die 800- Jahr-Feier von Dähre, die wir im September dieses Jahres feiern wollen. Da sind alle Vereine willkommen, sich mit einzubringen.
Was wünschen Sie sich für dieses Jahr?
Dass die Pandemie überstanden ist und dass wir zu einem geordneten Leben zurückkehren können. Dass wir alles schaffen, was wir uns als Gemeinde vornehmen, auch wenn wir nicht so große Sprünge machen können.
Ein kurzer Blick zurück auf das vergangene Jahr: Was war für Sie das wichtigste Ereignis in der Gemeinde Dähre? Welches Projekt konnte nicht angefangen/umgesetzt werden, obwohl es geplant gewesen ist? Warum?
Gut war, dass wir im Vorjahr das Waldbadfest ohne CoronaAuflagen feiern konnten. Auch die 1000-Jahr-Feier in Lagendorf war gelungen, wenn auch der Termin im Rat erst kurzfristig bekannt wurde. Wir haben es aber noch geschafft, uns um einen Gedenkstein zu kümmern. Auch der Weihnachtsmarkt im Waldbad war super organisiert und besucht. Noch nicht geschafft haben wir, dass eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach des Bades gekommen ist. Da kamen der Ukraine-Krieg und Corona dazwischen. Diese Technik ist dringend notwendig, um Stromkosten sparen zu können. Wir werden in diesem Jahr einen neuen Anlauf nehmen.
Worauf sind Sie noch stolz?
Dass wir so eine gute Internetseite für die Gemeinde Dähre haben. Diese könnte noch attraktiver werden, wenn uns Vereine Zuarbeiten zukommen lassen. Denn auf diese Weise könnten sie auch für sich werben.
Veranstaltungen (Auszug)
>>> Zum Terminkalender Gemeinde Dähre 2023 <<<
Februar: Rosenmontagsumzug in Dähre
25. Februar: Fasselom in Dahrendorf
8./9. April: Osterfeuer in den Ortsteilen
30. April: Maifeuer in Kortenbeck
1. Mai: öffentliches Preisschießen des Schützenvereins Dähre
6./7. Mai: Schützenfest Dähre
13. Mai: Fest zum 50-jährigen Bestehen der Jugendwehr Dähre
20. Mai: Sportfest des Sportvereins Dähre
18. Juni: Waldbadfest in Dähre
23. Juni: Theater der Altmark mit der Komödie Der Revisor von Nikolai Gogol zu Gast im Waldbad Dähre
6. August: musikalischer Nachmittag im Waldbad Dähre
3. September: Heideblütenfest in Dahrendorf
16./17. September: 800-JahrFeier in Dähre
3. Oktober: geführte Wanderung entlang des Grünen Bandes mit Start in Schmölau
14. Oktober: Herbsttanz im Dorfgemeinschaftshaus Bonese
9. November: Laternenumzug in Dähre
11. November: Eröffnung der 70. Saison der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß 54 Dähre
10. Dezember: Weihnachtsmarkt im Waldbad Dähre
Quelle: Gemeinde Dähre
Quelle: Von Volksstimme-Redakteurin Anke Pelczarski
Die Volksstimme empfiehlt vom 07. Januar 2023 den Artikel Eigenen Strom fürs Waldbad erzeugen https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXY5WlVmbU1hd0VZYWt3Vi9HSHJIamZGVWVNSFBsTDZuSENrZnhXNGZZZm91S2NDNnJ6Q3NVbVNEcE9Wd2xFcnlNRGNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true