Förderverein des Waldbades Dähre wählte neuen Vorstand / Rettungsschwimmer-Problem drückt


Sieglinde Mahlke hat als Vorsitzende im Verein den Hut auf. Doch nur im Team sind sie stark. Ihr zur Seite stehen: Anika Vierke (Schriftführerin, von links), Stefan Herting, Birgit Schmidt (stellvertretende Vorsitzende), Michael Olms und Bernd Hane. Entschuldigt fehlte Anett Hane (Kassenwartin).
Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Eine Lösung, wie weiter Rettungsschwimmer im Waldbad Dähre ausgebildet werden können, bahnt sich an. Während der Jahreshauptversammlung gab es verschiedene Vorschläge.

Quelle: Von Oliver Becker VOLKSSTIMME

Bonese/Dähre / Die Saison 2017 war für die meisten der Freibäder im nördlichen Teil Deutschlands nicht gerade die, die in guter Erinnerung bleibt. Auch im Waldbad Dähre war nicht nur die Badesaison gut durchwässert. Auch der Großteil der Veranstaltungen hatte unter Petrus‘ Launen gelitten. Aber der Förderverein des Waldbades Dähre gewann auch diesem während der Jahreshauptversammlung am Montag im Boneser Dorfgemeinschaftshaus noch positive Seiten ab. So freute es die Mitglieder, dass trotzdem noch so viele Besucher dem Waldbad ihre Treue gehalten hatte. Insgesamt zählte der Verein im Vorjahr 5517 Besucher, davon 386 Campinggäste. Das war zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von rund 2400 Gästen, aber aufgrund des wechselhaften Wetters ein doch noch ganz passables Ergebnis.

Verschiedene Varianten aufgezeigt

Viel mehr stieß den Mitgliedern und besonders Vorstandsmitglied Bernd Hane auf, dass im vergangenen Jahr keine Rettungsschwimmer mehr ausgebildet werden durften. Seit zehn Jahren haben Bernd Hane und sein Sohn Andreas als Ausbilder der Wasserwacht, welche dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) angeschlossen ist, Rettungsschwimmer ausgebildet. Im Vorjahr wurde ihnen ohne Angabe von Gründen vom Leiter der Salzwedeler Wasserwacht untersagt, weiterhin Rettungsschwimmer auszubilden. Auf Nachfrage wurde ihnen nur mitgeteilt, dass das Präsidium des DRK einstimmig hinter dieser Entscheidung stehe. Nun war guter Rat teuer. Der Förderverein hatte nun nur noch die Möglichkeit, entweder vor das Schiedsgericht des DRK zu ziehen oder sich nach einer Alternative umzuschauen. Für Letzteres hatte Bernd Hane sich dann entschieden, denn die Rettungsschwimmerausbildung ist für das Waldbad äußerst wichtig. Zumal die Dährer Sekundarschule einen Pool an Rettungschwimmeranwärtern vorhält.


Holger Friedrich, Geschäftsführer des DLRG, zeigte Möglichkeiten auf, wie der Verein das Rettungsschwimmerausbildungsproblem lösen kann.
Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Aus diesem Grund wandte er sich an den Geschäftsführer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) in Sachsen-Anhalt. Eine der wenigen Rettungsorganisationen, die auf diesem Gebiet tätig ist. Geschäftsführer Holger Friedrich vom Landesverband der DLRG Sachsen-Anhalt kam nach Dähre, um über die Arbeit zu informieren und eine Lösung für das Dährer Waldbad anzubieten.

Der DLRG ist der Erhalt der Bäderlandschaft wichtig. Er sehe darin für den Staat eine gesellschaftliche Verpflichtung. Doch seien seit 1990 in Sachsen-Anhalt rund 100 Bäder geschlossen worden. Darum habe er Respekt vor jedem Förderverein, der sich für den Erhalt der Bäder in der jeweiligen Region einsetzt, so seine Meinung dazu. Er staunte jedoch über die Größe des Dährer Fördervereins.

Die DLRG arbeite mit vielen Bädern und Fördervereinen zusammen, sagte er. Aber einem, der 86 Mitglieder zählt, war er bis dato noch nicht begegnet. Er bot den Dährern mehrere Möglichkeiten an, dem Problem hinsichtlich der Zulassung für die Rettungsschwimmerausbildung entgegenzuwirken: das Bilden einer eigenen Ortsgruppe, der Anschluss an die Salzwedeler Ortsgruppe, Mitgliedschaft des Fördervereins oder eines einzelnen Mitglieds in der DLRG.

Der Verein wollte sich an dem Abend nicht festlegen. Zunächst wollen die Dährer einen eigenen Ortsverein gründen, der dem Landesverband der DLRG beitritt.

Einen Anschluss an die Salzwedeler DLRG schloss der Verein von vornherein aus, denn dieses wäre ein höherer bürokratischer Aufwand und würde die Mitglieder in gewissem Maße abhängig werden lassen.

Kassenwartin kandidierte nicht noch einmal

Zunächst würde eine Umschreibung der Ausbilderlizenzen über die DLRG erfolgen, was den Nachwuchs mit Rettungsschwimmern absichere, hieß es. Auch die Verlängerung bereits bestehende Lizenzen, was alle zwei Jahre erforderlich ist, würde über den Landesverband abgesichert werden. Den Beitritt des Fördervereins zur DLRG hält sich der Vorstand offen, denn diese Entscheidung müsse erst noch intern besprochen und abgewogen werden, sagte Bernd Hane.


Bärbel Buhr stand dem Verein bisher als Kassenwartin vor. Zur diesjährigen Wahl trat sie nicht mehr an. Dank und Blumen vom Verein, überreicht von Sieglinde Mahlke.
Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Nachdem das geklärt war, wandten sich die Mitglieder wieder der Tagesordnung ihrer Jahreshauptversammlung zu. Seit vier Jahren agiert der Verein. Demzufolge waren Neuwahlen notwendig. Es gab nur eine Veränderung. Kassenwartin Bärbel Buhr stellte sich nicht mehr zur Wahl zur Verfügung. Dafür hatte sich Anett Hane bereit erklärt, dieses Amt zu bekleiden. Sie wurde von den Mitgliedern in Abwesenheit gewählt. Wenn auch im vergangenen Jahr wettertechnisch alles nicht so optimal lief, zeigten sich die Mitglieder zufrieden. Der erste Weihnachtsmarkt auf dem Gelände des Waldbades war ein voller Erfolg. Einer Fortsetzung stehe nichts im Wege, meinte die Vorsitzende Sieglinde Mahlke.

Auch steige die Nachfrage für den Campingplatz stetig. Für 2018 lägen schon mehrere Anmeldungen vor, berichtete die Vorsitzende den Anwesenden. So hätte sich der Jugendkirchenkreis mit rund 120 Campern schon angemeldet. Das Verbandszeltlager der Jugendfeuerwehren mit rund 250 jungen Menschen soll ebenfalls in Dähre stattfinden. Auf der Liste der Investitionsvorhaben stehen in diesem Jahr eine Edelstahlspüle mit Warmwasseranschluss für die Camper und die Sanierung des Daches des Sozialtrakts.

Der Vorstand dankte allen freiwilligen Helfern, den Sponsoren von Geld- und Sachspenden und der Gemeinde für deren Unterstützung. Denn ohne diese wäre das Waldbad Dähre wohl nicht mehr geöffnet.

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