Jan Meine
Zeit für einen Generationswechsel
Jan Meine kandidiert als Bürgermeister für die Gemeinde Dähre. Im Interview erklärt er seine Motivation und Ziele. Er sieht sich als Moderator, um Lösungen mit Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft zu finden.

Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren?
Jan Meine: Ich kandidiere, weil es Zeit für einen Generationswechsel im Bürgermeisteramt ist. Unsere Gemeinde steht vor Aufgaben, die neue Perspektiven brauchen – sei es bei Begegnungsmöglichkeiten, im Vereinsleben, bei Chancen für Familien oder in der wirtschaftlichen Entwicklung. Ich stehe mitten im Leben, kenne die Anliegen der Älteren genauso wie die Erwartungen der Jüngeren. Diese Position macht es mir möglich, Übersetzer zwischen den Generationen zu sein und verschiedene Sichtweisen zusammenzubringen. Meine Motivation: Ich möchte dazu beitragen, dass Dähre lebendig bleibt, dass wir Ideen entwickeln und unsere Gemeinde so gestalten, dass sie auch in Zukunft ein attraktiver Ort für alle ist.
Warum sollen die Einwohner der Gemeinde Dähre Sie zum Bürgermeister wählen?
Weil ich Kompetenz und Nähe verbinde. Ich kenne die Gemeinde und ihre Menschen gut, höre zu und kann unterschiedliche Interessen zusammenbringen. Durch meine berufliche Erfahrung bin ich wirtschaftlich versiert, weiß, wie man Fördermittel einwirbt und komplexe Probleme pragmatisch löst. Als Bürgermeister möchte ich diese Fähigkeiten nutzen, um Dähre verlässlich zu führen – mit klaren Entscheidungen, die unsere Gemeinde voranbringen. Und vor allem: weil mir Dähre und die Menschen hier am Herzen liegen.
Was läuft aus Ihrer Sicht in der Gemeinde gut?
„Dähre hat eine starke Dorfgemeinschaft. Vereine und Ehrenamtliche sind aktiv und halten das Leben lebendig. Unsere größte Stärke ist das Miteinander: Viele engagieren sich, packen an und tragen dazu bei, dass wir hier ein aktives Gemeindeleben haben. Darauf können wir stolz sein – und darauf will ich weiter aufbauen.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Wir brauchen eine stabile wirtschaftliche Basis, denn nur mit soliden Finanzen können wir neue Projekte anstoßen. Deshalb möchte ich Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft so unterstützen, dass die Einnahmenseite der Gemeinde gestärkt wird. Gleichzeitig sehe ich mich als Impulsgeber und Moderator: Ideen anstoßen, Interessen zusammenbringen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungen entwickeln und Engagement einbinden. Und: In einer Gemeinde mit 17 Ortsteilen ist es wichtig, Zusammenhalt neu zu denken – durch echte Begegnungen, aber auch durch digitale Formen des Austauschs.
Wenn Sie gewählt werden, was würden Sie anders machen? Welches Thema würden sie stärker in den Fokus rücken?
Anders machen möchte ich vor allem die Art, wie wir in Dähre Politik gestalten. Mir geht es um mehr Offenheit und Zusammenarbeit. Konkret heißt das: früh informieren, zuhören, die Menschen beteiligen und Entscheidungen nachvollziehbar machen. Ich möchte die Gemeinde als Team verstehen, in dem Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten. Meine Rolle sehe ich dabei als Moderator, der Themen strukturiert, Interessen ausgleicht und Prozesse verlässlich voranbringt. So schaffen wir ein Miteinander, das trägt – unabhängig vom Thema.
Welches realistische Projekt würden Sie anschieben wollen, wenn Sie gewählt werden?
Mein erstes Projekt wäre ein regelmäßiges Treffen mit Gewerbetreibenden, Handwerkern und Landwirten – unter dem Titel „Wirtschaft & Wir – Gemeinsam für Dähre“. Damit schaffen wir direkten Austausch und stärken die wirtschaftliche Basis der Gemeinde. Als zweiten Schritt möchte ich ein neues Gesprächsformat für die Ortsteile aufbauen, um Anliegen vor Ort regelmäßig aufzunehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Und drittens will ich Fördermittel gezielt nutzen und die digitale Vernetzung der 17 Ortsteile verbessern – damit wir konkrete Verbesserungen schnell sichtbar machen und die Gemeinde enger verbinden. Wichtig ist mir: ein Projekt, das Wirkung zeigt, Vertrauen schafft und Lust auf weiteres gemeinsames Gestalten macht.
Michael Olms
Jede Menge Erfahrung im Gepäck
Michael Olms kandidiert als Bürgermeister für die Gemeinde Dähre. Der Lagendorfer kennt die Kommunalpolitik und außerdem als einstiger leitender Mitarbeiter die Verwaltungen von innen.

Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren?
Michael Olms: Die Zukunft der Gemeinde Dähre aktiv mit zu gestalten und den Weg für die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten. 36 Jahre war ich ehrenamtlich als Gemeinderat in der Gemeinde Lagendorf und ab 1. September 2009 in der Gemeinde Dähre tätig. Von Januar 2016 bis Januar 2017 war ich Bürgermeister der Gemeinde Dähre, bevor ich anschließend gewählter Verbandsgemeindebürgermeister der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf wurde. Nach meiner Genesung von Post-Covid und als Pensionär habe ich die notwendige Erfahrung, Kraft und Zeit, das Amt umfänglich auszuüben. In Beetzendorf geboren, aufgewachsen und in Lagendorf lebend, stehe ich bodenständig in der heutigen Gemeinde Dähre – mein ganzes Leben fest verwurzelt.
Warum sollen die Einwohner der Gemeinde Dähre Sie zum Bürgermeister wählen?
Bürgernah – kompetent – zielstrebig – zuverlässig und aus der Region – für die Region. Nicht nur Worte, sondern praxisbewährt. Sowohl meine Erfahrungen als Gemeinderat, Bürgermeister und 26 Jahre Verwaltungsarbeit als Amts-/Sachgebietsleiter im Altmarkkreis Salzwedel bilden eine solide Grundlage für dieses Ehrenamt. Mein ehrenamtliches Engagement seit 30 Jahren im Gemeindekirchenrat und Vorsitzender im Kirchspiel Dähre-Lagendorf sowie seit 45 Jahren Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, Förderverein, Abschnittsleiter und im Vorstand des Feuerwehrverbandes zeugen von einer tiefen regionalen Verwurzelung.
Was läuft aus Ihrer Sicht in der Gemeinde gut?
Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Dähre sind in einer Vielzahl von Vereinen und Interessengemeinschaften ehrenamtlich organisiert und erhalten und pflegen so das örtliche Leben und Brauchtum. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Förderverein Waldbad Dähre. Er unterstützt den Betrieb des Waldbades und Campingplatzes in Dähre maßgebend. Ebenfalls engagieren sich Einwohner bei der Unterstützung und Förderung der Kindergärten, Grundschulen und der freiwilligen Feuerwehren im Rahmen ihrer Möglichkeiten – wir brauchen sie heute und zukünftig.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Eine ausgewogene Erhaltung und Entwicklung unserer 17 Ortsteile mit ihrer Infrastruktur und örtlichem Brauchtum sowie der Sicherstellung der öffentlichen Sauberkeit und Ordnung. Dabei ist die Priorisierung kommunaler Pflichtaufgaben (Straßen, Wege, 15 Friedhöfe, 12 Trauerhallen und circa 7,5 Hektar Grünflächen) in den Vordergrund zu stellen. Die Erarbeitung eines Leitfadens für erneuerbare Energien in der Gemeinde Dähre ist unverzüglich umzusetzen. Weiterhin ist die Erhaltung und energetische Entwicklung der Dorfgemeinschaftshäuser voranzubringen.
Wenn Sie gewählt werden, was würden Sie anders machen? Welches Thema würden sie stärker in den Fokus rücken?
Wie bereits in meiner einjährigen Amtszeit als Bürgermeister in Dähre die persönliche Gratulation von älteren Bürgern zu ihren Jubiläen. Die Begrüßung von Neugeborenen in der Gemeinde. Wichtig ist die breite Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in kommunale Entscheidungen und Vorhaben. Nicht nur bei Solar- oder Windparks. Die Förderung junger Familien, unter anderem der Bau von Spielplätzen. Hilfe bei der Vermarktung von Leerstands-Grundstücken. Unterstützung und Förderung unserer Vereine und Stärkung des Ehrenamtes. Ich stehe für eine sachliche und fundierte Arbeit im Gemeinderat zum Wohle der Gemeinde.
Welches realistische Projekt würden Sie anschieben wollen, wenn Sie gewählt werden?
Nicht nur erhalten – sondern auch gestalten, zum Beispiel Bäume neu- und nachpflanzen. Derzeit ist die Pflege von kommunalen, aber auch privaten Grundstücken nicht immer akzeptabel. Die Gemeindearbeiter müssen mit adäquater Kommunaltechnik ausgestattet werden, um die Kommunalflächen ordnungsgemäß zu bewirtschaften (Grünflächen, Friedhöfe, Baumschnitt – Lichtraumprofile für Landwirtschaft und Feuerwehr). Zum Beispiel Prüfung einer Dorfprämie für weiteres Mähen kommunaler Flächen, um so die Dorfgemeinschaft zu fördern. Prüft alles und behaltet das Gute.
Anka Paggen
„Wir haben viel zu bieten“
Anka Paggen kandidiert als Bürgermeisterin für die Gemeinde Dähre. Sie spricht über ihre Motivation und ihr Pläne. So will sie mehr dafür tun, um junge Menschen in die Gegend zu holen.

Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren?
Anka Paggen: Immer schon habe ich mich für Bürgerbelange eingesetzt, mich sozial engagiert und erlebt, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist. Seit 2023 lebe ich in der Altmark und genieße Ruhe, Natur und Entschleunigung – und habe die Bewohnerinnen und Bewohner zu schätzen gelernt. Dafür bin ich dankbar und habe das Bedürfnis, etwas zurückzugeben. Ein schwerer Unfall hat mich aus dem Berufsalltag geholt – aber nicht aus dem Leben. Ich engagiere mich in der Bürgerinitiative „Gegen den Windpark Schmölauer Forst“ und habe das Bürgerbegehren initiiert. Diese Bewegung der demokratischen Teilhabe möchte ich fortsetzen und den Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme geben.
Warum sollen die Einwohner der Gemeinde Dähre Sie zur Bürgermeisterin wählen?
Dähre ist mir zur Heimat geworden, und ich möchte mich mit Herz und Seele engagieren. Die Altmärkerinnen und Altmärker schätze ich für ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Den Menschen vor Ort möchte ich Raum geben, zuhören, verbinden und gemeinsam Lösungen entwickeln, die allen zugutekommen. Mein Engagement hat gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir zusammenstehen. Als Bürgermeisterin will ich dieses Miteinander stärken und Dähre als lebenswerte, zukunftsfähige Gemeinde weiterentwickeln.
Was läuft aus Ihrer Sicht in der Gemeinde gut?
Dähre hat ein lebendiges, intaktes Vereinsleben. In den Ortschaften wird Gemeinschaft gelebt, einander unterstützt und Traditionen bewahrt. Es gibt unter anderem ein schönes Waldbad mit Campingplatz, viel Freiraum, Natur und Erholungsraum. Einsatzstarke Feuerwehren, ein gut funktionierender Lebensmittelhandel und der Handel mit Agrarprodukten tragen zur Lebensqualität bei.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Es gibt viel Leerstand in den Ortsteilen, den es gilt zu beleben – möglichst mit jungen Familien. Es müssen Lösungen gefunden werden für ein würdiges Altwerden auf dem Land. Nahverkehr und Infrastruktur müssen gestärkt werden. Sanfter Tourismus als Wirtschaftsfaktor sollte angekurbelt werden. Wir müssen kreativ sein, um neue Wege zu beschreiten. Zum Thema erneuerbare Energien engagiere ich mich für naturfreundliche und bürgernahe Lösungen. Sollte sich die Bürgerschaft gegen Windkraftanlagen im Schmölauer Forst entscheiden, werde ich alles unternehmen, um diese im Wald zu verhindern. Ich akzeptiere jedoch auch einen Bürgerentscheid, wenn er für den Windpark im Wald ausfällt und werde mich dann dafür einsetzen, dass die versprochenen Vorteile für die Gemeinde umgesetzt werden.
Wenn Sie gewählt werden, was würden Sie anders machen? Welches Thema würden sie stärker in den Fokus rücken?
Ich möchte die Bürgerinnen und Bürger inspirieren, sich mehr einzubringen. Demokratie möchte gelebt werden. Wir können gestalten – gemeinsam. Dies kann Kräfte freisetzen und neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Als Gemeinde möchte ich lokale Lösungen und eigene Wirtschaftskreisläufe entwickeln, Potenziale herausarbeiten und den Bekanntheitsgrad steigern – denn wir haben viel anzubieten.
Welches realistische Projekt würden Sie anschieben wollen, wenn Sie gewählt werden?
Ein Herzensprojekt von mir wäre, genau zu erfassen, welche Bedürfnisse in den Ortschaften vorliegen. Dazu möchte ich initiieren, dass jede Ortschaft eine Vertreterin oder einen Vertreter wählt, die beziehungsweise der den Bedarf nach außen trägt, um dann in Arbeitskreisen zu erarbeiten, welche Lösungen möglich sind. Diese möchte ich weitertragen und umsetzen. Mir ist es ein Anliegen, die finanzielle Schwäche durch Eigeninitiativen auszugleichen – durch aktives Handeln und Anpacken, um die Gemeinde zu stärken. So wie es heute schon in Dähre geschieht, etwa durch Kuchenbacken oder das Verlegen von Fliesen im Waldbad. Dieses Engagement ist ein besonderes Merkmal unserer Gemeinschaft und verdient es, fortgeführt zu werden.
Emelie Walcher
Die Dumme wird zur Schlauen
Emelie Walcher kandidiert als Bürgermeisterin für die Gemeinde Dähre. Die 34-Jährige tritt für Die Partei an und liefert im Interview Antworten, die dem Ruf der Satire-Partei gerecht werden.

Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren?
Emelie Walcher: Seit der Wende kann der Ottonormalverbraucher zwischen 20 Sorten Joghurt wählen – und zur Wahl des Ortschefs gab es bisher immer nur ein bis zwei verschiedene Kandidaten. Das kann doch niemandem zugemutet werden.
Warum sollen die Einwohner der Gemeinde Dähre Sie zur Bürgermeisterin wählen?
Da kann ich nur meinen Wahlspruch ausrufen: Laiendarsteller statt Marionetten! Mit mir gibt’s das Original und das auch noch mit einer sehr guten Partei.
Was läuft aus Ihrer Sicht in der Gemeinde gut?
Nicht viel, momentan wird hier der Mangel verwaltet. Da fehlt der Spaß und der Mut zu Träumen. Die Gemeinde kämpft gegen Schlaglöcher, dabei halten die alten Pflasterstraßen schon eine halbe Ewigkeit.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Mein Filz ist besser als der alte, deshalb werde ich auf allen Ebenen für Neuerungen sorgen. Zuerst einmal sollten aber die vorhandenen Potenziale neu entdeckt werden: unsere schöne Landschaft und der Zusammenhalt.
Wenn Sie gewählt werden, was würden Sie anders machen? Welches Thema würden sie stärker in den Fokus rücken?
Die Kuh muss wieder im Dorf bleiben. Es geht mir um das Miteinander, regionale Wirtschaftskreisläufe und stärkeres Gemeinwohl. All das wird von Investoren bedroht, denen wir unsere Geschicke für Jahrzehnte in die Hände werfen. Wir sollten Eigeninitiativen ergreifen, wie das mit dem Waldbad schon gut funktioniert hat.
Welches realistische Projekt würden Sie anschieben wollen, wenn Sie gewählt werden?
Das beginnt schon mit kleinen Schritten: Der Hans-Jochen-Winkel wird in Schulz-Ecke umbenannt und die Dumme macht sich als Schlaue viel besser, dann sind wir alle Schlau-Bürger. Die nächste Hürde ist die Schiffbarkeit der „Schlaue“, so sind wir an den Welthandel angeschlossen. Meine Probefahrt auf einem Gummiring war ein voller Erfolg. Wer weiß, wie lange der Hamburger Hafen noch besteht, wenn der Meeresspiegel steigt. Da müssen wir Vorsorge betreiben. Eine Promenade am Fluss versteht sich ja von selbst, dafür gibt es schon geeignete Orte. Das älteste Haus in der Gemeinde gehört zurückerobert, die Propstei wird von mir als Amtssitz auserkoren.

