Wo fehlt noch Blumenschmuck am Pfingstkerl? Die Kinder schauten am Sonntag in Schmölau genau hin und schmückten liebevoll das mit Blättern umwickelte Gestell. Nun konnte der Rundgang zu den etwa 25 Häusern starten, um den Einwohnern ein schönes Pfingstfest zu wünschen. Der Brauch wird seit Jahrzehnten zelebriert. Diesmal hatte der Heimatverein Schmölau ehemalige Bewohner eingeladen, damit das Fest in größerer Runde gefeiert werden konnte. Vorsitzender Thomas Goedicke freute sich über mehr als 50 Zusagen. Auf diese Weise kehrte auch Christa Kröninger, geborene Peters, zurück, die in Schmölau geboren ist und mit 20 Jahren wegzog. „Das ist wie die Rückkehr in die eigene Kindheit“, sagte sie. In den 1960er Jahren hätten sich die Mädchen von den Jungen getrennt und seien mit der Maibraut durch den Ort gezogen. „Damit wir auch was von den Spenden abbekommen“, fügte sie lachend hinzu. Foto: A. Pelczarski VOLKSSTIMME

#Schmölau – „Pfingstochse dreh dich!“, riefen am Sonntag die Schmölauer Kinder. Die illustre Pfingstgesellschaft zog ganz nach Tradition wieder durch Schmölau. Vor jedem Haus sagten die Kinder ihren Spruch auf. Danach wagte der bunt geschmückte Pfingstochse in seiner Blumenpyramide ein Tänzchen.

Das ganze Dorf schien auf den Beinen, zumal später am Feuerwehrhaus noch ehemalige Schmölauer zu einem herzlichen Willkommensempfang im Festzelt seitens des Dorfvereins eingeladen waren.

Der quirlige Schmölauer Pfingstumzug, der nach dem Schmücken des Pfingstochsen am Spritzenhaus gestartet war, brachte am Sonntagvormittag jede Menge Sonne und gemäß dem traditionellen Pfingstspruch auch ganz viel „Glück ins Haus“.

Die Pfingstgesellschaft zog von Tür zu Tür. Die Hausherren hörten sich den Pfingstspruch der Kinder an, genossen den Tanz des Ochsen und hatten dann bereits kleine Geschenke parat. Durch den frischen grünen Blumenschmuck hatte die traditionelle Schmölauer Pfingstochsen-Pyramide in diesem Jahr ein hohes Gewicht, das 60 Kilogramm wohl überstieg. Chefträger Martin Malek musste zwischendurch mal Puste holen und so wechselte der brüllende und tanzende Pfingstochse in dem 60-Seelendorf an der niedersächsischen Landesgrenze ab und an den Träger.

Vor jedem Haus sagten die Kinder ihren Spruch auf. Danach wagte der geschmückte Pfingstochse Tänzchen.
Foto: Kai Zuber

Wie immer hatten die Damen und Mädchen das grüne Ochsen-Kostüm mit Blumen, Farnwedeln und Gras liebevoll geschmückt. Mit Mann, Maus und gut bestückten Bollerwagen ging es dann unter Glockengeläut durch das Dorf. So ist es bereits seit Jahrzehnten Brauch.

Nach dem Umzug trafen sich die Schmölauer am Gerätehaus zu einem gemeinsamen Imbiss mit Umtrunk und die Ehemaligen feierten dann im Festzelt unter den Eichen. Das alles hatte das fleißige Team um den Schmölauer Dorfvereinsvorsitzenden Thomas Goedicke organisiert.

Foto: Zuber

Quellenangabe: Von Kai Zuber – Altmarkkreis Salzwedel vom 30.05.2023, Seite 4

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